Außenwirtschaftstag

Handel

Forderungen des Agrarhandels

Die “Globalisierung auf dem Teller” will niemand mehr missen, sagte Außenminister Guido Westwelle zum Auftakt des 4. Außenwirtschaftstages des Agrar- und Ernährungsgewerbes in Berlin. Von 164 Milliarden Euro Umsatz werden 50 Milliarden durch Exporte erzielt. Das alleine habe schon einen außenpolitischen Wert. Die Konjunktur in Deutschland ist längst abhängig von der Konjunktur der Schwellenländer. Das Exportsegment könne sich auf die Netzwerke des Außenministeriums verlassen, sagte Westerwelle. Das Auswärtige Amt hilft dem Mittelstand beim Verkauf von Bier, Schokolade und Gebäck nach Buenos Aires, Shanghai und Johannesburg. Die Entwicklung in den BRICS-Ländern sollte Deutschland nicht unterschätzen, so Westerwelle.

Nachhaltige Visitenkarte

Handel ist aber nicht nur Außenpolitik. Dr. Gert Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium verweist auf die notwendige Produktivitätssteigerung zur Deckung der globalen Nachfrage nach Lebensmittel. Angesichts Klimawandel und Ressourcenknappheit müsse bereits der Beginn der Lieferkette hochmodern und Ressourcen schonend ausgelegt werden: Die Landwirtschaft. Dr. Müller forderte eine neue Verbraucherethik, die den ökologischen Fußabdruck des Einzelnen reduziere. Durchaus müsse dann jeder das produzieren, was er am besten kann – der Rest ist Handel.

BVE-Forderungen

Klare Forderungen erhob Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Förderungen müssen praxistauglich und auf die Bedürfnisse des Mittelstandes angepasst sein, sie dürfen nicht zurückgefahren, sondern besser bekannt gemacht werden und keine Bürokratie hervorrufen.
Abraham hatte noch mehr für die Politik: Außenpolitik ist nicht nur das Netzwerk für den Mittelstand, sondern auch Ländern klar zu machen, dass die deutschen nicht für Schulden aufkommen wollen, die durch Misswirtschaft entstanden seien. Die Ernährungsindustrie habe die D-Mark in den Euro geführt und gehofft, dieser sei eine stabile Währung.
Angesichts der aktuellen Debatte um den Grenzwert für gentechnisch veränderte Lebensmittel, führte Abraham an, die wegen der festgelegten Nulltoleranz verworfenen Lebensmittel dem Minderungsziel zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen hinzuzurechnen.

Roland Krieg

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