Bananenstreit beigelegt

Handel

Bananen: Zölle runter, Klagen einstellen

Nach 20 Jahren ist der Bananenstreit zwischen der EU und Lateinamerika am Dienstag in Genf beigelegt worden. Hintergrund sind Sonderkonditionen für die AKP-Länder, gegen die Länder aus Lateinamerika bei der WTO geklagt hatten. Die Länder aus Afrika, der Karibik und dem Pazifik, frühere Kolonialländer, duften Bananen zollfrei in die EU importieren.

Beide geben Zugeständnisse
Die EU wird ihre Zölle für lateinamerikanische Bananen bis 2017 von 176 auf 114 Euro je Tonne reduzieren. Gleich nach Unterzeichnung des Abkommens wird will die EU gleich den größten Schritt in Höhe von 28 Euro je Tonne durchführen.
Umgekehrt sollen die Länder Lateinamerikas nach 2017 keine weiteren Tarifreduktionen einfordern und die EU wird vor Abschluss der Doha-Runde keine weiteren Zugeständnisse machen.
Die AKP-Länder dürfen weiterhin zoll- und quotenfrei ihre Bananen i die EU importieren dürfen. Damit erhalten die Länder einerseits eine Marktsicherheit und zweitens Zeit, sich auf den Wettbewerb mit Lateinamerika einzustellen. Außerdem erhalten die AKP-Länder für eine Marktanpassung zusätzliche Finanzhilfen in Höhe von 200 Millionen Euro.
Für die laufende Doha-Runde wollen Lateinamerika, die EU und die AKP-Länder den gemeinsamen Vorschlag neuer Früchtekategorien einbringen. So sollen „tropische Früchte“ im allgemeinen einem stärkeren Zollabbau unterliegen können als sensible Produkte, die den AKP-Ländern zugestanden werden.

Ein Bremsklotz weniger
EU-Präsident José Barroso zeigt sich erfreut über das Ergebnis: „Das ist ein wichtiger Impuls für den multilateralen Handel.“
Die EU hat mit dem Abkommen einen „gebundenen Zoll“ vereinbart, den sie nach Ablauf des Jahres 2017 auch nicht wieder anheben kann. Die EU hat sich als WTO-Mitglied zur Einhaltung auch gegenüber allen anderen Mitgliedern verpflichtet. Der Bananenstreit galt eines der Hindernisse ähnlicher Natur für den erfolgreichen Abschluss der Doha-Runde.

roRo

Zurück