Bauern zeigen Optimismus

Handel

Eurotier in Hannover eröffnet

Dr Reinhard GrandkeAuf dem Messegelände in Hannover hat am Dienstag die Eurotier 2010 als weltweit größte Ausstellung für professionelle Tierhaltung eröffnet. Dr. Reinhard Grandke, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) erwartet bis Freitag mehr als 120.000 Besucher. Das Ausland ist mit 778 Ausstellern beteiligt, was die Realität auf den deutschen Bauernhöfen widerspiegelt. Früher, so Dr. Grandke auf der Eröffnungspressekonferenz, suchten die Bauern technische Lösungen für ihre Ideen und Investitionen in der Nachbarschaft oder auf dem deutschen Markt. Heute interessieren sie sich für die Lösungen ihrer Berufskollegen in Australien und Neuseeland.
Auch China entdeckt den Markt. Aus dem Reich der Mitte sind in diesem Jahr 52 Aussteller dabei – vor zwei Jahren waren es nur 28.

Eurotier zum richtigen Zeitpunkt
Die Messe für die neueste Stalltechnologie, die neuesten Fütterungsstrategien oder Vermarktungswege kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Während die Bauern im Frühjahr noch darüber rätselten, wo sie da viele Getreide absetzen könnten, haben die Witterung im Sommer und d ei Brände in Russland die Vorzeichen genau umgekehrt. Die Weizenrallye hat die Preise von 140 auf 220 Euro je Tonne hochschnellen lassen. Auch die Milchbauern freuen sich über Preise, die fast das Niveau von Anfang 2008 erreicht haben. Nicht zuletzt seien auch die Schweinebauern mit Preisen zwischen 1,35 und 1,40 wieder zufriedener. Die guten Marktentwicklungen paaren sich mit niedrigen Geldzinsen von weniger als drei Prozent, so dass die Investitionslust wieder steigt, freut sich Dr. Grandke.
Daher komme nicht nicht nur die Eurotier zum richtigen Zeitpunkt, sondern auch die Begleitmesse Bioenergy Decentral, die den Bauern die Technik für die dezentrale Energieversorgung zeigt. Mit 26 Prozent der bäuerlichen Investitionen hat die erneuerbare Energie mittlerweile einen festen Platz in der betrieblichen Zukunftsplanung. Dr. Grandke wertet die steigende Investitionstätigkeit auch gerade bei Milchviehställen als Vorbereitung für die Zeit nach 2013 – wenn die derzeitige Agrarförderung ausläuft und im Jahr 2015 die Quotenregelung fällt. Die Betriebe nähmen den Wettbewerb an.

Roland Krie; Foto: roRo

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