Bayrische Bauern-Milch
Handel
Milcherzeuger ohne Müller, oder was?
Im Konflikt zwischen Molkereien und der Bayern MeG haben Milchbauern in Bayern die Vermarktung selbst in die Hand genommen. Die Molkerei Müller aus Aretsried drohte im Frühjahr den Milchlieferern mit Vordrucken, die Mitgliedschaft in der Bayern MeG zu kündigen. Am 31. März wurde daraufhin die Fairness symbolisch zu Grabe getragen. Der bayrische Schauspieler Ottfried Fischer hielt die „Grabrede“. Müller kündigte daraufhin die Lieferverträge zu Mitte April.
Neue Heimat Oberland und Lidl
Über 1.000 Landwirte sind in der Oberland eG als Lieferanten oder Milcherzeuger repräsentiert. Die Genossenschaft exportiert Milch und Milchprodukte nach Italien und ins europäische Ausland. Sie hat die Augsburger Milcherzeuger, die ihre Lieferverträge verloren haben, aufgenommen und vermarktet sie ab heute im Discounter Lidl unter dem Namen Bayrische Bauern-Milch. Für die Oberland ist es eine Chance, Milch besser zu verwerten und hatte sich Lidl ausgesucht, weil der Discount während des Milchlieferstreiks zuerst versprach, die Milchpreise zu erhöhen. Hintergrund für diese Vermarktung ist das „faire Konzept „Vom Stall bis zur Stube“. Im Wesentlichen sollen die Preise für die Bauern und die Verarbeiter einen gerechten Preis beinhalten. Reinhold Mayer, Vorstand der betroffenen Milcherzeugergemeinschaft Augsburg-West: „Ich bin froh und dankbar, dass ich jetzt meine Milch an eine Molkerei verkaufen kann, die Milchbauern nicht mit Drohungen und Ultimaten unter Druck setzt.
roRo; Foto: BBV