BB: Die Region ist nicht genug
Handel
wveb mit großen Zielen
Regionalität und Authentizität sind die großen Trends in der Verbrauchergunst. Das muss sich nicht unbedingt mit den Interessen der Wirtschaft decken. Für Brandenburger und Berliner Betriebe der Ernährungsindustrie ist der regionale Markt nicht genug. Thorsten Elsholtz und Klaus Jeske von der Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie (wveb) stellten auf der Grünen Woche ihr Zukunftskonzept für die Betriebe vor.
Wertschöpfung durch Veredelung und Export
In Deutschland treffen Marktteilnehmer auf einen gesättigten Markt. Platz in den Regalen finden nur noch Produkte, die innovatives aufweisen oder Produkte, die sonst kein anderer herstellen kann. So kauft eine Berliner Firma zur Herstellung von Aromen Ananas ein, isoliert die Aromastoffe und verkauft sie bis nach Dubai.
Solche Spezialisierungen hat die wveb im Blick, wenn sich den Brandenburger Firmen als Zukunftsagentur anbietet. Und in der Mitgliederliste ist alles, was Rang und Namen in der Branche hat.
Die Ernährungsindustrie in Brandenburg besteht aus 270 Betrieben mit 21.000 Beschäftigten. Die Zahl der Betriebe ist im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gewachsen, der Umsatz hat um 13 Prozent zugenommen. Bei den Rohstoffen wird Brandenburg mit ukrainischem Weizen nicht konkurrieren können. Das Land muss das Defizit in der Verarbeitungsindustrie ausgleichen. Hier will der Verband den Betrieben helfen.
Die Produktvielfalt nimmt zu, Verbraucher fragen vermehrt nach Convenience und Wellness wird zum Auswahlkriterium. Der wveb will das innovative Potenzial der Betriebe ausnutzen und die Wissenschaft bei der Produktentwicklung integrieren. Die Einzelgurke in der Dose sein ein Exportschlager und eine Potsdamer Süßwarenfirma liefert skandinavischen Produzenten eine süße Leckerei mit einem feurigem Inhalt aus Chili.
Es muss aber nicht nur der große Betrieb sein, der an der Exportwelt teilnimmt. Der Verband will auch die kleinteiligen Strukturen in Brandenburg ausnutzen und die kleinen Firmen bei der Bildung von Kooperationen helfen. Helfen soll dabei der Treffpunkt Ernährungswirtschaft in Berlin und Brandenburg, der Politik, Unternehmen und Wissenschaft zusammenbringen will.
roRo
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