Belarus erweitert Embargo
Handel
Kein Fleisch mehr nach Belarus
Nachdem Belarus wegen der Sanktionen der EU auf die Wahlfälschungen von Alexander Lukaschenko regiert hat, verzichtete Minsk bereits auf den Import von Obst und Gemüse aus der Europäischen Union [1]. Seit dem 01. Januar verzichtet Belarus auf Fleisch westlicher Länder. Betroffen sind die EU, USA, Kanada, Norwegen, Albanien, Island, Nordmazedonien, Großbritannien, Montenegro und die Schweiz.
Aus diesen Ländern dürfen keine Lebendschweine, kein Schweine- und Rindfleisch, weder frisch, gekühlt oder tiefgefroren, geräuchert oder gesalzen, kein Fleisch von Schafen und Ziegen, keine tierischen Fette und keine essbaren Innereien der genannten Tiere, sowie Eseln, Mulis und Pferden nach Belarus mehr exportiert werden. Auch nicht in Form von Wurst.
Belarus kann sich das leisten. Die Tierproduktion wurde in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut. Von fünf bis zehn Prozent lauten die offiziellen Angaben. Die Belarussen verzehren in der Regel eigenes Fleisch – das Ausland steuert eher Qualitätsprodukte bei. Minsk ist in der Lage, Fleisch nach Russland zu exportieren. Russland bezieht rund ein Drittel der importierten Fleischprodukte aus Belarus. Das soll auch so bleiben, wie Sergej Dankwert, Leiter der Russischen Föderation für Veterinär- und Lebensmittelüberwachung (Rosselkodznador) und der belarussische Vizepremier Alexander Subotin gegenüber der Minsker Nachrichtenagentur BelTa Mitte Dezember mitteilten.
Lesestoff:
[1] Der Europäische Rat hat am 19. August 2020 die Wahlen in Belarus als weder frei noch fair und nicht gemäß dem internationalen Standard eingestuft. Am 02. Dezember 2021 folgte das fünfte Sanktionspaket gegen 17 Personen und elf Unternehmen wegen anhaltender Menschenrechtsverletzungen und Instrumentalisierung von Migranten. Zeitleiste: https://www.consilium.europa.eu/de/policies/sanctions/restrictive-measures-against-belarus/belarus-timeline/
Roland Krieg
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