Berlin: Mark & Metropole gegründet
Handel
Allianz für regionale Kreisläufe in Berlin und Brandenburg
>Nach über einem Jahr Vorbereitung haben am Montag die ersten Nichtregierungs- und Marketingorganisationen die Gründungsurkunde der Allianz für regionale Kreisläufe „Mark & Metropole“ im Roten Rathaus unterzeichnet. Als Zeuge waren die Brandenburger Erntekönigin und der Berliner Eckensteher Nante geladen. Die Bedeutung dieser Allianz hoben die Gäste hervor, die auch aus dem Spreewald angereist waren.Kernpaket „von hier“
Das Netzwerk Allianz Mark & Metropole hat sich vor einem Jahr aus Berlin 21, Brandenburg 21, pro agro, der LAG Märkische Seen und der Regionalen Partnerschaft Barnim Uckermark kristallisiert. Der Allianzgründung voraus hat sich die Marke „von hier“ bei Kaiser´s und Ullrich etabliert. Die gesellschaftlichen Kräfte für die regionalen Wirtschaftskreisläufe gehören jetzt auch dazu, sagte Marion Piek, Vorsitzende von Brandenburg 21, dem Verein zur nachhaltigen Lokal- und Regionalentwicklung.
Dr. Jens-Peter Heuer, Staatssekretär des Berliner Wirtschaftsenat formuliert die Wirkungsweise: Mark & Metropole werde Berlin und Brandenburg einen wirtschaftlichen Schub geben, der über die Schaffung von Arbeitsplätzen Steuereinnahmen generiert, mit denen Umwelt und Natur als Beispiele gesellschaftlicher Wünsche gepflegt werden. Das sei Nachhaltigkeit. Bis 2010 sollen ein Drittel der Berliner Lebensmittel aus dem Umland. Mit der Marke „von hier“ haben die Brandenburger bereits einen Fuß im Berliner Markt.
„Die Zukunft des ökologischen Landbaus entscheidet sich n den Städten.“ Michael Wimmer (FÖL). |
Brandenburgs Agrarstaatssekretär Dietmar Schulze erinnerte an die Anfangsjahre nach der Wende, als die Brandenburger Produkte aus den Regalen Berlins verschwanden und sich erst wieder mühsam diesen zurückerobern. Die Strukturen im Lebensmitteleinzelhandel haben sich in den letzten Jahren dramatisch verändert, doch die Verbraucher suchen vermehrt regionalen Produkte, weil sie Transparenz und Sicherheit vermitteln. Brandenburg werde nicht den ganzen Bedarf der 3,7 Millionen Metropole sicher stellen, so Schulze, doch einen wichtigen Teil.
So sieht es auch Hartwig Berger vom Berliner Ökowerk. Der „Stoffwechsel der Metropole“ umfasst einen ökologischen Radius, der bis Prag reiche. Die Stärkung der Brandenburger Wirtschaft und das von der Allianz begründete wirtschaftliche und soziale Miteinander werde diesen Radius kleiner gestalten.
Spannungen im Speckgürtel
Berlin und Brandenburg werden sich über Mark & Metropole mehr als eine gemeinsame Region verstehen, hofft Berger. Doch sorglos blicken die Nichtregierungsorganisationen offenbar nicht in die Zukunft. Auf der einen Seite gibt es die Dominanz der Metropole und auf der anderen Seite den peripheren, dünn besiedelten Raum. Berger warnte davor, die Gemeinsamkeit und die Wachstumsanstrengungen nur auf den Berliner Speckgürtel in Brandenburg zu richten. Diese Sorge gilt generell bei den Metropolenkonzepten.
Das Logo |
Auch Dietmar Schulze sagte, dass es noch viel zu tun gibt. Für den konventionellen Bereich erinnerte er an das Positionspapier zwischen dem Ministerium und dem Landesbauernverband, dass sich gegen die Kriminalisierung der Bauern wandte, die gentechnisch verändertes Saatgut anbauen wollten. Er forderte eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem Thema, wie es im Bereich der roten Gentechnik in der Humanmedizin gelungen sei. Den Vertretern des ökologischen Landbau sagte er, dass dieser sich nicht über ausgezahlte Prämie definieren sollte.
Lesestoff:
Eine erste Internetseite hat die Allianz auch bereits: www.mark-metropole.de
roRo (Text und Fotos)