Bierabsatz sinkt
Handel
Bier: Absatztief seit Wiedervereinigung
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat am Donnerstag mitgeteilt, dass deutsche Brauereien und Bierverlage im ersten Halbjahr 49,3 Millionen Hektoliter abgesetzt haben. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 ist das ein Rückgang von 2,3 Millionen Hektoliter, rund 4,5 Prozent.
Seit 1991 eine gesamtdeutsche Bierstatistik eingeführt wurde, ist das der niedrigste Wert den das Amt ermittelt hat. Die Gründe sind zahlreich: Neben den Witterungsbedingungen gelten auch die aktuellen Bierpreiserhöhungen sowie das Rauchverbot in den Gaststätten als Ursache für den Rückgang. Allerdings sind alkoholfreie Biere, Malzgetränke und Biere aus Staaten außerhalb der EU nicht erfasst.
500 Jahre Reinheitsgebot |
Galten zuletzt Biermischgetränke noch als Boomsektor, so weist die aktuelle Statistik auch dort einen Rückgang auf. Der Konsum von Bier, gemischt mit Limonade, Cola, Fruchtsäften oder anderen alkoholfreien Zusätzen ist um 7,4 Prozent auf 2,1 Millionen Hektoliter gesunken.
85,5 Prozent des Bieres wurden in den ersten sechs Monaten für den Inlandsmarkt gebraut und versteuert. Steuerfrei für den Export und Haustrunk wurden 7,2 Millionen Hektoliter gebraut. Davon gingen 5,5 Millionen Hektoliter (- 8,2 Prozent) in EU-Länder, 1,5 Millionen Hektoliter (- 2,9 Prozent) in Drittländer und 0,09 Millionen Hektoliter (- 0,6 Prozent) gingen unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien.
Bier mit sieben Prozent MwSt.? |
Den stärksten Rückgang beim steuerpflichtigen Bierabsatz verzeichnen die Bundesländer Niedersachsen und Bremen mit einem Minus von 7,7 Prozent, sowie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit dem Saarland von jeweils 5,9 Prozent. Thüringen hat als einziges Bundesland ein Umsatzplus zu verzeichnen: 1,7 Prozent von 1,57 auf 1,59 Millionen Hektoliter.
Bei den Biermischungen gab es in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und der Region Berlin-Brandenburg die höchsten Rückgänge (- 17,5, - 13,6 und - 11,2 Prozent). Zuwächse gibt es Hessen (+ 18,7) und Niedersachsen und Bremen (+ 6,9 Prozent).
roRo; Foto: DBB