Biodiesel aus Raps im Wintermix
Handel
Rapsöl bestimmt den Rohstoffmix an den Tankstellen
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) hat nach einer Sommeranalyse auch zur Winterzeit den Diesel an deutschen Tankstellen auf Biodiesel und hydriertes Pflanzenöl hin untersucht.
Rapsöl stellt mit 89 Prozent den größten Anteil Biodiesel, gefolgt von Palmkernöl mit sechs Prozent sowie Palmöl und Sojaöl mit vier und einem Prozent.
Für diesen Test wurden bundesweit 60 Tankstellen beprobt. In einem ersten Analyseschritt wurden die Biodieselanteile gemäß DIN bestimmt und die Fettsäuremuster mit denen von Raps, Soja, Palm, Palmkern und Kokos verglichen. Auf der Basis einer Simulationsrechnung wurde die Rohstoffbasis ermittelt.
Raps im Wettbewerbsvorteil
Rapsöl dominiert wegen seiner besseren Wintertauglichkeit in der Winterkampagne der Tankstellen und verdrängt die anderen Methylester. Eine genauere Analyse zwischen Palmkern- und Kokosöl ist wegen des geringeren Unterschiedes in der Fettsäurezusammensetzung nicht möglich. Tierische Fette wurden nicht nachgewiesen.
Der hohe Anteil Rapsöl resultiert aus dem Preiseinbruch nach der Ernte 2013. Mit 700 Euro pro Tonne ist der Preisabstand zu importiertem Palmöl von 638 Euro in Rotterdam nicht mehr so groß. Außerdem wirken nach Ansicht der UFOP Strafzölle auf Ware aus Argentinien und Indonesien mindernd auf die Importmenge.
Während im Sommer fast bundesweit Sojaanteile im Diesel zu finden sind, konzentrieren sie sich im Winter auf die Nähe der Raffineriestandorte in Hamburg/Heide und sowie in Ingolstadt und Vohburg an der Donau.

Bessere Analytik
Für den Nachweis von gebrauchten Altölen und tierischen Fetten fehlt eine geeignete Analytikmethode. Daher ist eine Abschätzung des Mengenanteils doppelanrechnungsfähiger Biokraftstoffe nicht möglich gewesen. Zur Vorbeugung möglicher Betrugsfälle fordert deshalb die UFOP erneut die Beibehaltung der in Deutschland im Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten strengen Zertifzierungsanforderungen, auch wenn ab 2015 die Treibhausgasquote eingeführt wird. Die UFOP sieht aufgrund aktueller Studien des Deutschen BiomasseForschungsZentrums (DBFZ) überdies einen Evaluierungsbedarf bei der Treibhausgasberechnung von Biokraftstoffe aus Abfallölen und Reststoffen. Diese Rohstoffe sollten nicht per se wettbewerbsverzerrend mit einem Ausgangswert von 0 gCO2/MJ in die Treibhausgasberechnung einfließen dürfen.
Lesestoff:
Die aktuelle Tankstellenstudie finden Sie unter www.ufop.de
roRo; Grafik: UFOP