Blick auf den globalen Zitrusmarkt

Handel

Wandel auf dem Weltmarkt für Zitrusfrüchte

Der Produktion von Zitrusfrüchten steigt nach dem jüngsten Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums um vier Prozent und erreicht 2020/21 rund 98 Millionen Tonnen. Die Hälfte davon sind Orangen, gefolgt von Mandarinen und Zitronen, sowie Grapefruit. Die drei größten Erzeuger sind China, Brasilien und die EU. Die USA ist fünftgrößer Produzent, hat aber langfristig rund 13 Prozent Anteil verloren und verzeichnet seit 2012 auch sinkende Exportzahlen auf allen Teilmärkten. Die Bakterienkrankheit „Citrus greening“ (Huanglongbing – Gelber Drachen) hat die Produktionsfläche in den USA gegenüber 2002 um ein Drittel verringert. Die sinkende Eigenproduktion wird durch mexikanische Exporte ausgeglichen.

In den Handel gelangen rund elf Millionen Tonnen, von denen Orangen und Mandarinen mit 40 und 30 Prozent den Großteil halten. Exporttreiber sind China, Südafrika und die Türkei mit Mandarinen.

Orangen

In Brasilien und Mexiko hat die Orangenerzeugung durch günstige Witterungsbedingungen im zurückliegenden Geschäftsjahr profitiert. Die Steigerungen von sieben Prozent in Brasilien und 60 Prozent in Mexiko dürften vor allem in die Produktion von Orangensaft gehen.  In Brasilien werden rund 11,2 der 15,9 Millionen Tonnen Orangen zu Fruchtsaft gepresst. In der EU ist die Orangenerzeugung um fünf Prozent auf 6,5 Millionen Tonnen angestiegen und ersetzt zunehmend die Importe.

Orangensaft

Die Orangensaftproduktion (mit einem Wert von 65 Grad Brix) schwankt von Jahr zu Jahr. In den Jahren 2016/17 und 2018/19 lag die erzeugte Menge weltweit bei über zwei Millionen Tonnen. Im vergangenen Jahr hat sie 1,6 Millionen Tonnen erreicht. Zwei Drittel stammen aus Brasilien, wobei für den Export auch Lagerbestände aufgelöst wurden. Die O-Saft-Erzeugung in der EU beläuft sich auf 89.000 Tonnen, die zumeist von Spanien und Italien getragen wird. Der Konsum steigt, weil der Orangensaft mit wertvollem Vitamin C in Verbindung gebracht wird.

Mandarinen

Mandarinen sind der Renner auf dem Markt seit 2000/01. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Erzeugung von 12 Millionen auf 33,3 Millionen Tonnen erhöht und bleibt immer nur knapp über der Nachfrage.  Für die Steigerung sind China, die Türkei und die USA verantwortlich. Der Export aus China umfasst rund 23 Millionen Tonnen, die aus günstigen Witterungsbedingungen und einer starken Ausdehnung der Anbaufläche resultiert. Wie bei den Orangen ersetzen italienische und spanische Mandarinen zunehmend den Import in die EU. Als großer Importeur hat sich Marokko etabliert, wo die Erzeugung um ein Drittel angestiegen ist.

Grapefruit und Zitronen

Ungünstige Witterung hat den Export von Grapefruits aus den USA und der Türkei weltweit um ein Prozent auf 6,7 Millionen gesenkt. Die Nachfrage bleibt weltweit gleich. Bei Zitronen haben Mexiko, die EU und die Türkei Mindererträge aus Argentinien und den USA ausgeglichen. Das Volumen beläuft sich auf 8,4 Millionen Tonnen. Erstmals seit drei Jahren ist die Produktion für die Lebensmittelindustrie durch Rückgänge in Argentinien, Mexiko und den USA zurückgegangen – und gleich um 20 Prozent. In Argentinien und den USA hat die Trockenheit die Erträge deutlich zurückgefahren.

Roland Krieg

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