BÖLW korrigiert GfK

Handel

Datenlage zum Ökomarkt ist widersprüchlich

Nachdem die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aus einer aktuellen Haushaltsbefragung erstmals seit zehn Jahren den Biomarkt rückläufig sieht, zeigt der Fachhandel ein anderes Bild, teilte der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) mit. In der ersten Jahreshälfte sei der Bio-Umsatz bei den Konsumenten um rund vier Prozent zurückgegangen. „eigentlich wäre es ja nicht verwunderlich, wenn sich die durch die Wirtschaftskrise getrübte Kauflaune zuerst in einem Marktsegment mit einem höheren Preisniveau bemerkbar machen würde“, kommentierte Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des BÖLW. Die Signale aus dem Fachhandel sprächen jedoch eine andere Sprache. Zwar sei im ersten Quartal ein leichter Rückgang im Fachhandelsbarometer zu verzeichnen gewesen, doch stieg der Konsum in den drei Folgemonaten um 2,5 Prozent an, so dass eine vergleichbare Steigerungsrate wie im Vorjahr zu verzeichnen sei. Diese Tendenz bestätige der Bundesverband Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel, der seine Zahlen Mitte August veröffentlichen wird.
Peter Geldner, Vorstand in der Assoziation ökologischer Lebensmittel-Hersteller (AoeL) sieht auch bei den Unternehmen keinen Mengenrückgang. Grundsätzlich glaubt die Branche, dass die Wirtschaftskrise den Biokonsum sogar ankurbelt, weil viele Verbraucher „gerade jetzt nachhaltig konsumieren, sie wollen faires und regionales Wirtschaften unterstützen“.

Lesestoff.
Anfang des Jahres zeigte Prof. Hamm von der Universität Kassel, dass sich beispielsweise die Biomilchpreise von der Preisentwicklung der konventionellen Milch entkoppelt hat. Die Kunden bleiben der teureren Milch treu, weil sie dort auch andere Produktqualitäten identifizieren können.

roRo

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