Braunkohle wird nicht gebraucht

Handel

Neue Braunkohletagebaue verhindern die Klimaziele

In der ersten Plenartagung nach der Bundestagswahl nahm die Opposition den Koalitionsvertrag im Bereich der Energiewende schon auseinander. Von der „Wende in das Kohlezeitalter“ war die Rede und von einer „kohlschwarzen Zukunft“ [1].Die Realpolitik sieht anders aus: So setzt Sachsen weiter auf den Förderung der Braunkohle [2].

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hingegen sieht in seiner aktuellen Stellungnahme keinen Bedarf an neuen Tagebauen für die Energieversorgung. Das voraussichtliche Scheitern des Abscheidens und Speicherns von Kohlendioxid mache die Braunkohle zu einem der bedeutendsten Erzeugern von Treibhausgasen. Damit werden die Klimaschutzziele 2020 nicht erreicht. Sogar: „Man wird die Emissionsminderungsziele von bis zu 80 Prozent bis 2050 bei Fortführung der Braunkohlewirtschaft nicht erreichen können“, sagte DIW-Expertin Claudia Kemfert.

Das DIW geht sogar noch weiter. Angesichts der aktuellen Überkapazitäten sei die Einführung von Kapazitätsmärkten wenig sinnvoll. Braunkohle sei für die Energieversorgung Deutschlands nicht mehr „systemrelevant“.

Im neuen Vierteljahresheft empfiehlt das DIW die Beibehaltung des aktuellen Großmarktdesigns und eine Absicherung mit einer „Strategischen Reserve“. Diese sei einfacher auszugestalten, bringe eine geringere Verteilungswirkung und stärke den Spotmarkt, der Anreize für Investitionen biete. Die „strategische Reserve“ könne sich weiteren Entwicklungen robust anpassen.

Lesestoff:

www.diw.de

[1] Klima- und Koalitionsvertrag im Bundestag

[2] Landtagswahl Sachsen 2014: Energiewende und Agrarstruktur

Roland Krieg

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