Brennpunkt „Neue Europabrücke“
Handel
Bulgaren wehren sich gegen Billigimporte
Die kürzlich erst eröffnete „Neue Europabrücke“ für Automobile und den Eisenbahnverkehr zwischen der bulgarischen Stadt Vidin und dem rumänischen Städtchen Calafat über die Donau, nahe der Grenze zu Serbien, ist in den letzten Tagen zu einem bäuerlichen Brennpunkt bulgarischer Proteste geworden. Über die „Donau Brücke 2“, wie sie in den bulgarischen Medien genannt wird, strömen Billigimporte aus Rumänien und erschweren den Absatz der bulgarischen Bauern.
Die bulgarische Tomatenernte habe wegen schlechten Wetters später eingesetzt. Die Bauern hoffen noch auf gute Preise, was aber die Billigimporte aus und über Rumänien unterlaufen werde. Das Finanzministerium hat 24-Stunden-Kontrollen angekündigt, um Obst und Gemüselieferungen nach Bulgarien auf Steuer, Zoll und Herkunft zu prüfen. Die Billigware werde zuvor aus Griechenland, der Türkei und Mazedonien angeblich illegal importiert.
Seit gestern ist die „Donau Brücke 2“ auch von den Tabakbauern besetzt. Sie protestieren gegen die bulgarische Regierung, die bei den abgelaufenen Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik der EU verpasst habe, die Tabaksubventionen aufrecht zu erhalten. Die bulgarischen Gemüsebauern haben sich nach Medienberichten solidarisiert und sind ebenfalls wieder auf die Brücke gezogen.
roRo