Brot wird nicht teurer
Handel
LWK bezeichnet solche Medienberichte als "Unfug"
>Der Erntebericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) ist ja auch nicht der amüsanteste gewesen. Der ständige Regen hat die Ernte und die Weizenqualität negativ beeinflusst. Wie fast in jedem Jahr schleichen dann auch die Meldungen durch die Presse, dass Brot und Brötchen teurer werden.Solche Meldungen sind Unfug
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW) tritt diesen Medienberichten entschieden entgegen. Zwar sei es richtig, dass die Backqualität der diesjährigen Weizenernte auf Grund der anhaltenden Regenfälle gelitten habe, so die LWK. Daraus zu schließen, dass Brotgetreide knapp und teuer werde, sei jedoch vollkommen falsch.
Ausgleich innerhalb der EU
In Deutschland wurde die Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr um gut zwei Prozent ausgebaut. In Nord- und Ostdeutschland ist bislang wenig Weizen in ausreichender Qualität geerntet worden. In der gesamten EU werden in diesem Jahr etwa 120 Millionen Tonnen Weichweizen geerntet. Das sind zwar rund fünf Millionen Tonnen weniger als im Rekordjahr 2004, aber der Verbrauch liegt bei höchstens 110 Millionen Tonnen. Damit ist die Versorgung auf jeden Fall gesichert. Außerdem gibt es noch Lagerbestände von 24 Millionen Tonnen aus dem Vorjahr, die, so der Erntebericht des DBV, zur Erhöhung der Backqualität eingemischt werden könnten.
Rohware hat nur einen geringen Wertanteil
Der Wertanteil des verarbeiteten Weizenmehls Typ 550 an einem Weizenbrötchen liegt nach Berechnungen der LWK NRW bei knapp 1 Cent. Selbst wenn der Mehlpreis um 20 Prozent steigen würde, läge der Anteil mal bei 1,2 Cent je Brötchen. Erst eine Verdoppelung des Mehlpreises würde die kleinste mögliche Preissteigerung von einem Cent rechtfertigen. Wenn es stimmen würde, so die Kammer, das der Brötchenpreis direkt vom Weizenpreis abhängt, müssten die Brötchen in den vergangenen Jahren ständig billiger geworden sein. Bekamen die Landwirte 1982 noch 24 Euro für 100 kg Weizen, fiel der Preis seitdem auf heute unter 10 Euro je 100 kg. Das die Brötchenpreise in diesem Zeitraum dennoch gestiegen sind, könne also nur an anderen Faktoren, insbesondere an gestiegenen Lohnkosten und Energiepreisen liegen.
roRo