Carrier-Kühltechnik für Aldi-Süd
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Umweltfreundliche Supermarktkälte
Vor zwei Jahren war „CO2OL Food – klimafreundliches Kühlen im Supermarkt“ Thema einer internationalen Konferenz des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes (UBA). Tiefkühlkost als Convenience-Produkt für Single-Haushalte und Patchworkfamilien, die wenig Zeit für gemeinsames Essen haben, nutzen Kühlung als Konservierungsmittel der Wahl. Die Kühlmöbeltheken in den Supermärkten werden immer mehr. Ready-to-Eat – Salate empfangen die Kunden gleich in der Eingangszone.
Kühlen ist aber nicht umweltfreundlich. Es verbraucht nicht nur Energie, Kühlung greift auf klimaschädliches Treibhausgase zurück. Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) wurde wegen seiner Ozon schädigenden Wirkung zwar 1995 für den Neueinsatz verboten. Die chlorfreien Varianten FKW und H-FKW tragen aber auch heute noch zur Erderwärmung bei.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im Jahr 2008 rund 3,4 Prozent mehr fluorierte Treibhausgase eingesetzt worden als im Vorjahr. 70 Prozent der rund 10.000 Tonnen, der höchste Wert seit 2004, werden in Klimaanlagen und Kühlgeräten genutzt.
CO2: Kältemittel der Zukunft
Die Berliner Konferenz sah im Kohlendioxid das Kältemittel der Zukunft für Supermärkte. Das meist verwendete Kältemittelgemisch R404A, eines der fluorierten Treibhausgase, schädigt das Klima 3.300 Mal stärker als Kohlendioxid. Vor allem die Undichtigkeit der Anlagen ist nach Ansicht der Experten das Hauptproblem für unerwünschte Kältemittelemissionen. Die entsprechen mit 3,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten etwa der Menge, die durch den jährlichen Strombedarf der Kühlanlagen entsteht. Daher sollen Supermärkte auf die Kohlendioxidtechnik zurückgreifen, so die Empfehlung der Experten. 2007 hat das UBA in Europa 100 Anlagen für die Tiefkühlung und 11 für Tief- und Normalkühlung gezählt.
Neue Aldi-Süd nur mit neuer Kühltechnik
Im gleichen Jahr hat Aldi Süd den Kältemittelexperten Carrier beauftragt, die erste CO2OL-tec-Anlage aufzubauen, die mit Kohlendioxid kühlt. Carrier hat nach eigenen Angaben rund 10 Millionen US-Dollar in die Entwicklung dieser Technik investiert, die mittlerweile rund 10 MW installierte Kühlleistung erzielt. Ein komplett umgestellter Supermarkt spare so viel CO2 ein, als würden 400 Autos von der Straße verschwinden.
Am Mittwoch hat Carrier mitgeteilt, dass sie mit Aldi Süd eine Vereinbarung unterzeichnet haben, ab Januar 2010 alle neuen Filialen nur noch mit der neuen Kältetechnik auszustatten. In dem Ausstattungsvertrag ist auch der Service enthalten, die Anlage über eine Fernwartung im Betriebsoptimum zu halten. Carrier hatte am Dienstag seine 100. Anlage in Mönchengladbach installiert.
roRo; Foto: Carrier