Casa Sassonia auf der IGW
Handel
Sachsen setzt auf Qualität
Sachsen blickt zu Beginn der Grünen Woche auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Auch 2007 fürchtet Wilfried Ackermann, Präsident von Agrar-Marketing Sachsen e.V. (AMS) keinen Wettbewerb aus Polen und Tschechien. Von Herd-und-Hof.de darauf angesprochen sieht er mehr Chancen als Sorgen. Auch wenn das Lohnniveau der sächsischen Ernährungsindustrie höher ist, so sind es vor allem die mittelständischen Betriebe die mit Qualität bei den Verbrauchern punkten können.
Qualität für alle Sinne
Zum 17. mal nutzen 21 Aussteller des Freistaates die Grüne Woche um auf ihre Produkte aufmerksam zu machen. Wieder, weil erfolgreich, zusammen mit dem Tourismusverband Sächsisches Elbland.
Die Halle 5.2a setzt ganz auf Optik, „Kulinarik“ und Sensorik, wie Fruchtsafthersteller Ackermann gestern im Vorfeld der Verbrauchermesse sagte. Mit Ministerpräsident Georg Milbradt kommt auch hoher Besuch.
Im letzten Jahr setzte der Messeauftritt und das Sächsische Haus bei den Winterspielen in Turin, „Casa Sassonia“, Akzente, die im ersten Halbjahr 2006 für die Ernährungsindustrie spürbar gewesen sind.
300 Betriebe sind in diesem Sektor mit über 25.000 Beschäftigten tätig. 67 sind in der AMS organisiert. Weitere Höhepunkte waren der „Tag der Sachsen“ mit seiner Schlemmermeile und der Tag der Ernährungswirtschaft. Das Bundesland will seine Präsenz auf Messen und Ausstellungen verstärken, um eine Plattform für die hohe Qualität und Sicherheit der Produkte zu haben. Die IGW zeigt, was der Kunde an der Ladentheke haben möchte. 2006 gingen die Lebensmittelskandale an Sachsen vorbei und so soll es auch 2007 bleiben.
Seit 1991 hat die Ernährungsbranche 1,1 Milliarden Euro in hochmoderne Produktionsprozesse investiert, wobei die mittelständischen, handwerklichen Strukturen des Freistaats erhalten geblieben sind. Hier stecke noch viel innovatives Potenzial. Seit 1995 hat die Branche ihren Umsatz in Höhe von 6,65 Mrd. Euro bis 2005 mehr als verdoppelt. Das erste Halbjahr 2006 zeigte bereits auch wieder ein Plus von vier Prozent - 3,2 Millionen. Milch ist mit 36 Prozent der größte Wirtschaftszweig. Stark sind auch die Marktsegmente Fleisch, Brauereien und Backwaren.
Mehr Berliner gewünscht
Noch zufriedener ist die Tourismusbranche. Geschäftsführer Udo Niehoff verriet schon vorab den Erfolgstrend: Sachsen konnte bis Ende 2006 zehn Prozent mehr Ankünfte und sieben Prozent mehr Übernachtungen verbuchen, wobei Dresden mit seiner Kultur und der Frauenkirche sogar ein Plus von 20 Prozent verzeichnen konnte. „Keine Stadt fiel ab“, sagte er.
Berlin ist nur zwei Stunden von Sachsen entfernt, aber die Hauptstädter belegen in der Besucherstatistik lediglich den sechsten Platz. Nach den eigenen Bürgern stammen die meisten Besucher aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Bei den Ausländern weisen die Niederlande mit über 400 Prozent die stärksten Zuwachszahlen auf. Eine dort angebotene 7-Tage-Schlemmer- und Wellnessreise, sei der Renner, freut sich Niehoff.
Sachsentag am 21. Januar
In der Halle 5.2a gibt es jeden Tag Programm. Der Höhepunkt ist der Sachsentag am 21. Januar. Auf der Messe bietet die Bergquell-Brauerei das Kirsch Porter 5-l-Fass genauso als Produktneuheit an, wie die Bäckerei Komet den Softfix-Pudding oder den Alfons-Zitterpudding. Der Tourismusverband Erzgebirge bietet erstmals sieben reittouristische Karten im Erzgebirge an und lädt Besucher in das neu eröffnete Deutsche Landwirtschaftsmuseum.
Den zweite Tag der Ernährungswirtschaft in Sachsen ist für den 21. September geplant.
roRo; Fotos: Wilfried Ackermann von AMS; Udo Niehoff aus dem Archiv der Sächsischen Zeitung (Lokalredaktion Meißen)
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