CH: Gemüsebauern kritisieren Angebote für krumme Möhren
Handel
Kritik an Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern
Nach Initiativen in der Schweiz und Österreich [1] hat der Verband der Gemüseproduzenten (VSGP) in der Schweiz die Angebote von Hagelaprikosen und krummen Möhren des Handels kritisiert. Der Handel sieht darin eine zusätzliche Verwertung und Verringerung des Lebensmittelabfalls. Das erzeuge jedoch Mehraufwand und hinterfrage bestehende Qualitätsstandards, so der VSGP.
Qualitätsstandards erleichtern Erzeugung, Lagerung und Verpackung. Der Großteil der Ernte erfüllt diese Standards, schreibt der VSGP in einer Stellungnahme. Wessen Obst und Gemüse diese Norm nicht erfüllt, der werde die Ware auch über seinen Hofladen los. Generell werden Obst und Gemüse mit Macken nicht weggeworfen, sondern weiteren Verwertungen zugeführt. So wird solche Ware an Nutztiere verfüttert, speist die Biogasanlage, wird zu Dünger kompostiert oder thermisch verwertet.
Vor allem fürchten die Gemüsebauern einen Mehraufwand durch zusätzliche Logistik und einen Preisdruck auf die „Premium“ware.
Der VSGP hat eine eigene Agenda für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen aufgeschrieben. So werden derzeit die Handelsnormen auf mögliche Lockerungen überprüft. Produktion, Handel und Verarbeiter sollen für eine gezieltere Anbauplanung besser zusammenarbeiten. Das schließe eine flexible Angebotsplanung für Überschussware und bei Ware mit Qualitätsmängeln nicht aus. Der Anbau müsse zusammen mit Forschung und Technik verbessert werden.
Lesestoff:
[1] Schönheitsfehler werden chic
roRo