Chile: Neue Ölmühle für Agrotop

Handel

DEG finanziert neue Ölmühle in Chile

Das chilenische Unternehmen Agrotop kauft Ölsaaten und Getreide über feste Vertragsbeziehungen von Bauern im Süden Chiles. Zusätzlich erhalten sie eine Beratung für den Anbau zur Qualitätssicherung und Ertragssteigerung. So betreiben die Landwirte eine Fruchtfolge aus Raps, Weizen und Hafer. Die rund 700 Landwirte beziehen von Agrotop Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel und sichern sich so ihr Einkommen. Zur Not gibt es auch eine Vorfinanzierung.

Die Agrotop Holding startete in den 1960ern als Landwirtevereinigung in der Region Araucania. Die Kooperative für die Saatguterzeugung nannte sich Caprosem und wurde später in die Gesellschaft Saprosem Ltda. überführt. Mit dem Verkauf von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln erzielte Saprosem bei mehr als 1.600 Kunden einen Umsatz von 2,5 Millionen US-Dollar. Zwischen 2002 und 2007 baute „Granotop“ die Standards für die Weizenproduktion aus. 2005 entstand mit Oleotop eine Rapsölmühle, die Öle für Menschen und Tiere erzeugte.

Oleotop hat derzeit Lager- und Produktionskapazitäten für 80.000 Tonnen Raps pro Jahr und erzielte 2012 nach eigenen Angaben 40 Millionen US-Dollar Umsatz. Oleotop ist die größte Ölmühle im Land und hat Kontrakte mit Landwirten auf 45 Prozent der Rapsanbaufläche Chiles. Hochwertige Öle gehen in die Lachsproduktion, einem bedeutendem Wirtschaftszweig in Chile. Speiseöle werden nach Kolumbien exportiert, Ölschrot steht für die heimische Tierproduktion als Futter zur Verfügung.

Für den Ausbau seiner Speiseölproduktion hat die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) jetzt ein langfristiges Darlehen in Höhe von 10 Millionen US-Dollar bereit gestellt. „Kleinen und mittleren Unternehmen nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, ist ein strategischer Schwerpunkt der DEG“, sagte DEG-Sprecher Bruno Wenn. Die neue Mühle soll jährlich 140.000 Tonnen Raps verarbeiten.

Der Vertrag wurde am Samstag im Vorfeld der Lateinamerika-Reise von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft unterzeichnet.

Roland Krieg

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