China stimuliert EU-Agrarexporte

Handel

EU mit großem Handelsbilanzdefizit gegenüber dem Mercosur

Gegenüber Februar weisen die Agrarexporte aus der EU mit 11,3 Milliarden Euro einen um eine Milliarde höheren Wert im März dieses Jahres an. Der bisherige Rekordwert aus dem März 2015 wird aber um mehr als 0,5 Milliarden verfehlt.

Der größte Anreiz kommt aus China (plus 11,8 Prozent) sowie der Ukraine, Jordanien und Kambodscha. Bei Produkten hat der Export von Schweinefleisch gezogen, gefolgt von Ölsaaten.

Auf die letzten 12 Monate (April bis März) bezogen liegen die Exporte nach China und den USA mit einem Plus von 2,6 Milliarden Euro gleichauf. Für den Handel nach China bedeutet das 33 Prozent, für den in die USA plus 15 Prozent. Saudi Arabien verzeichnet ein Plus von 0,9 Milliarden Euro. Der Russlandhandel büßt weitere 2,2 Milliarden ein und steht jetzt bei 5,5 Milliarden Euro.

Der Handelsbilanzüberschuss hat sich gegenüber März 2015 um 0,2 Milliarden auf 1,4 Milliarden Euro verkleinert. Zuwächse beim Import in den letzten 12 Monaten stammen aus den USA und Argentinien (+ 763 Millionen, + 15 Prozent). Aus Brasilien wurden Waren im Wert von 950 Millionen Euro weniger (- 7 Prozent) importiert. Zuwächse gab es vor allem bei Obst, Gemüse und Nüsse, während die EU weniger Ölkuchen importierte.

Mercosur

Während die EU neue Verhandlungen mit dem südamerikanischen Mercosur startet, protestieren die europäischen Landwirte, weil sie den Wettbewerb aus Lateinamerika fürchten. Tatsächlich ist der Kern der Mercosur-Staaten mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ein Schwergewicht im Welthandel mit Agrarprodukten. Die EU importiert Agrargüter im Wert von jährlich 20 Milliarden Euro, was rund ein Fünftel aller Agrarimporte widerspiegelt. Umgekehrt exportiert die EU lediglich Waren im Wert von zwei Milliarden Euro in den Mercosur. Der Handel ist zwar angestiegen, lag aber 2011 auch nur bei 1,6 Milliarden Euro.

Die EU bezieht aus Südamerika vor allem Rohwaren wie Ölkuchen und Sojabohnen für die Tierfütterung. Für die menschliche Ernährung stehen ungerösteter Kaffee, Fruchtsaft, Rindfleisch, Rohtabak und vielerlei Früchte auf der Einfuhrliste.

Die EU verkauft hauptsächlich Olivenöl, Alkoholika, Frucht- und Gemüsezubereitungen, Wein und Frische Früchte über den Südatlantik. Beliebt bei den Südamerikanern sind in den letzten Jahren besonders europäische Schokolade und Konfekt, Pasta und Feingebäck.

Lesestoff:

http://ec.europa.eu/agriculture/trade-analysis/monitoring-agri-food-trade/

roRo

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