Chinesen dürfen Maismühle in den USA bauen

Handel

US-Streit um chinesische Maismühle in Norddakota

Fufeng ist ein chinesisches Unternehmen für Fermentationsprodukte für die Lebensmittel- und Futtermittelindustrie. 1999 gegründet stellte sich in Norddakota 2020 einen US-amerikanisches Filialisten auf. An der Grenze zu Minnesota plant das Unternehmen auf rund 150 Hektar unter anderem eine Maismühle für die Produktion von Aminosäuren wie Lysin und Threonin zu bauen. Die Investitionssumme beträgt 700 Millionen US-Dollar. Fufeng will rund 630 Tonnen Mais pro Jahr verarbeiten.

Rund 15 Kilometer westlich von Grand Forks befindet sich ein US-Luftwaffenstützpunkt. Nicht nur die Nähe zum Militär auch die Diskussion um chinesische Auslandsinvestitionen hat in den vergangenen Monaten für öffentlichen Streit gesorgt. Am Ende musste der US-Ausschuss für  Auslandsinvestitionen in den USA (CFIUS), der vom Finanzministerium betrieben wird, über die Ansiedlung entscheiden. Eine entsprechende Sicherheitsüberprüfung erreichte CFIUS am 17. Oktober. Der Antrag wurde vom Bürgermeister Brandon Buchenski gestellt.

In der Region zeigten große Aufsteller mit dem Schriftzug „No Fufeng“ die Suchtweise der Opposition. CFIUS hat Mitte Dezember keine Einwände gegen den Bau der Maismühle geäußert und das Unternehmen. US-Senator Kevin Cramer (Republikaner) sorgte sich zudem um den Zugriff eines in China basierenden Unternehmens auf eine kritische US-Infrastruktur und Wertschöpfungskette.

Fufeng USA zeigt sich über das Ergebnis von CFIUS zufrieden. Ein Ende hat die Geschichte aber noch nicht. In der Vergangenheit wurden mit dem Anruf eines zwischenstaatlichen Komitees im US-Landwirtschaftsministerium die Übernahmen der Chinesen von Smithfields Food (Fleisch) und Syngenta (Agrochemie) überprüft – aber auch genehmigt.

Ob Fufeng in die nächste Bauphase gehen kann hängt davon ab.

Vor allem die Nähe zur US-Basis ist den Republikanern ein Dorn im Auge. Zwischen 2010 und 2020 hat sich der Landbesitz in ausländischer Hand in den USA auf mehr als 18 Millionen Hektar verdoppelt. 32 Prozent davon sind nach Analyse des US-Agrarministeriums in kanadischer Hand. 13 Prozent in der Hand von Niederlanden, sieben Prozent gehören Italienern und fünf Prozent sind in deutschem Besitz. Mit rund 130.000 Hektar besitzen Chinesen weniger als einen Prozent der US-Ackerfläche.

Roland Krieg

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