Chinesen sind scharf auf französischen Wein

Handel

China importiert Wein in Rekordmenge

Nach Analyse von Germany Trade & Invest (gtai) hat China im letzten Jahr die Rekordmarke von zwei Milliarden US-Dollar für Weinimporte ausgegeben. Gegenüber 2014 liegt das Plus bei 33,8 Prozent. Die Hälfte des Weins stammt allerdings aus Frankreich, während die Australier auf das neue Freihandelsabkommen hoffen dürfen und bei einem Zollsatz von Null ihre Menge 453 Millionen US-Dollar noch steigern können. Auf Rang drei liegt Chile mit 233 Millionen US-Dollar Importwert. Auch mengenmäßig haben die Chinesen zugelegt und im letzten Jahr 5,5 Millionen Hektoliter importiert. Das sind 44 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zu den Verlierern gehören deutsche Winzer. Ihr Absatz sank mengenmäßig um 12,8 Prozent auf 19 Millionen US-Dollar und um 0,7 hl auf vier Millionen Hektoliter Wein. Grund Vermarktungsprobleme, da China Mindestliefermengen vorschreibt. Händler beklagen zudem, dass einige deutsche Weinbezeichnungen erklärungsbedürftig sind und französische Weine einfach bekannter seien. Riesling deckt beispielsweise eine breite Geschmacksbreite von lieblich bis trocken ab. Chinesischen Verkäufern fehle dazu die Beratungskompetenz.

Verlierer sind aber auch chinesische Winzer, die gegen die Staatsgüter mit hohem Qualitätsanspruch keine Chance mehr haben. Der chinesische Kunde ändert zudem seinen Geschmack. Judy Leisner, Geschäftsführerin von Grace Vineyards und 2012 zur „Asian Wine Pesonality of the Year“ gewählte Chinesin sagt gegenüber einem Online-Magazin: „Vor zehn Jahren tranken wir Coca-Cola! Heute trinken wir Chateau Lafite. Wein ist etwas für Kenner, es ist also eine Frage der Zeit.“

roRo

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