Christliches Ja zum Markt
Handel
Ethik und Soziale Marktwirtschaft
Kaum hätte das Ende der interdisziplinären Tagung „Ethik und Soziale Marktwirtschaft“ passender sein können, als parallel zum Welternährungsgipfel in Rom. Die päpstliche Enzyklika „Caritas in Veritate“ hatte schon die frühere Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul angesichts der Globalisierungsdebatte als „Entwicklungsenzyklika“ bezeichnet. Zu einem vergleichbaren Ergebnis kommt auch die Tagung im Kardinal-Hengsbach-Haus in Essen-Werden.
Natürliches Sittengesetz für jeden erschließbar
Die vom Aachener Domvikar Dr. Dr. Elmar Nass und vom Volkswirt Prof. Dr. Christian Müller von der Universität Münster einberufene Tagung verglich Texte von Oswald Nell-Breuning und Papst Benedikt XVI mit der Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft. Im Ergebnis heißt es:
„Wird Freiheit relativistisch definiert, also als das Recht eines Jeden, zu tun was er will, sofern er nicht die Freiheit anderer beeinträchtigt, gibt es keine zwingenden Argumente gegen einen „Egoismus für Alle.“ Freiheit im Sinne der katholischen Soziallehre dagegen, aktuell erneut unterstrichen in der Enzyklika „Caritas in Veritate“, ist Freiheit, die einen Maßstab von Gut und Böse kennt.
Dieser Maßstab, als natürliches Sittengesetz grundsätzlich für jeden Menschen erschließbar, reicht über das Christentum hinaus und kann deshalb, so Papst Benedikt XVI. in „Caritas in Veritate“, über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg zur Grundlage für das Zusammenwachsen der Menschheitsfamilie werden.“
Papst gegen Agrarsubventionen
Zum ersten Mal hat am Montag der Papst vor der Food and Agriculture Organisation gesprochen. „Hunger ist das grausamste und konkreteste Zeichen von Armut“, so Papst Benedikt XVI. Es sei unmöglich, den Überfluss zu akzeptieren, während woanders das Hungerdrama immer größere Ausmaße annehme. Agrarsubventionen verzerrten den Markt und der Handel mit Getreide sei „Egoismus“.
roRo