CO2-Abdruck zweitrangig
Handel
Keine einheitlichen CO2-Richtlinien
In Finnland gibt es
mittlerweile 30 Lebensmittelprodukte, die ein Label für den
Kohlendioxid-Abdruck tragen. Damit wollen die Hersteller die Klimafreundlichkeit
ihrer Produkte gegenüber dem Verbraucher kommunizieren. Die Sigel werden aber
von fünf verschiedenen Firmen vergeben, die keine einheitlichen Richtlinien
vorweisen. Wissenschaftler Juha-Matti Katajajuuri vom finnischen MTT Agrifood
Research Finland sieht den Trend, dass mehr Firmen auf vergleichbare Siegel
zurückgreifen werden. Die Vielfalt werde aber die Verbraucher verwirren. Dann
werde das eigentliche Ziel der Kennzeichnung, eine Konsumänderung nicht
eintreten.
Daher will das MTT die
Vergabe von Carbon Footprint-Label harmonisieren und im nächsten Jahr
herausfinden, welchen Einflus diese Kennzeichnung auf das Einkaufsverhalten der
Kunden hat.
Mehr als CO2
Es sei zwar
erfreulich, dass sich die Industrie dem Thema annehme, doch eine umweltfreundliche
Produktion ist mehr als nur die Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen,
erläutert Katajajuuri. Neben der Herstellung der Erzeugnisse werden erst die
Akzeptanz und die Entscheidung des Konsumenten über die Klimaverträglichkeit
entscheiden. Wenn das Produkt nicht gekauft wird, dann wirke auch die
Emissionsminderung nicht.
Aus diesem Grunde
entwickelt das MTT wissenschaftsbasierte und harmonisierte Richtlinien –
zumindest erst einmal für den finnischen Markt. In den letzten Jahren hat das MTT
zahlreiche Feldstudien für finnisches Geflügel, Schweinefleisch, Getreide,
Kartoffeln, Käse und Treibhausgemüse durchgeführt. Für die Erstellung von
Richtlinien sei die Datenbasis ausreichend und belastbar.
roRo