Das Scheitern der E-Mobilität

Handel

Teure Autos werden durch Prämie nicht billiger

Die Bundesregierung hat sich vom Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos auf den Straßen fahren zu haben, verabschiedet. Angesichts der offensichtlichen Unerreichbarkeit des Zieles sind es nun 500.000 E-Autos, die in den nächsten drei Jahren neu zugelassen werden müsse, um ein Energiewendeziel der Koalition zu erreichen. Dafür gibt es eine Prämie in Höhe von 4.000 Euro pro Auto.

Die Regierung behilft sich mit einem Rechentrick. 50.000 Autos fahren bereits, die nicht mehr mit Prämien gelockt werden können. Rund 400.000 Autos soll die Prämie ermöglichen. Den Rest kann man sich so kaufen“, sagte eine Sprecherin des Verkehrsministerium am Mittwoch.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Deutschen Energie-Agentur (dena) sagt: „Es ist gut, dass die Bundesregierung sich auf ein Maßnahmenpaket zur Förderung der Elektromobilität geeinigt hat. Das schafft klare Verhältnisse für alle – Politik, Industrie, Handel und Kunden. Jetzt wird man genau hinschauen müssen, ob die Maßnahmen tatsächlich greifen. Wichtig ist vor allem, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur gut vorankommt.“

„Wer Kaufanreize ohne Berücksichtigung der Effizienz der Fahrzeuge, deren Einsatzzweck oder des verwendeten Stroms einführt, wird keinen die Umwelt oder das Klima schützenden Effekt erzielen. Mehr Investitionen in öffentliche Verkehrssysteme oder zur Elektrifizierung von Taxi- und Car-Sharing-Flotten hätten einen vielfachen Umweltnutzen“, kritisierte Hubert Weiger vom BUND. Elektrofahrzeuge seien zudem nur dann klimafreundlich, wenn auch der Strom für ihre Nutzung aus neuen Energiequellen stamme. Noch besser sei eine grundsätzliche Mobilitätswende hin zu einem öffentlichen Nahverkehr.

Die Prämie und die Autos stünden in keinem Verhältnis eines vernünftigen Weges. Die deutschen E-Autos hochpreisig und hochmotorisiert und nur für gut betuchte Käufer erschwinglich. Zudem würden nach einem Gutachten des BUND aus dem letzten Jahr die Entwicklungskosten und genutzten Bauteile keine hohen E-Aufschläge für die Autos rechtfertigen.

Auch der Bundesverband Windenergie (BWE) kritisiert die Prämie als Insellösung. Im Rahmen der EEG-Novelle seien für die notwendigen Strommengen keine Pfade vorgesehen. „Unterbleibt dies, laufen scheinbar saubere E-Autos demnächst mit schmutzigem Kohlestrom. Dies wäre Betrug am Verbraucher und der Umwelt“, sagte Hermann Albers, Präsident des BWE.

roRo

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