Der graue Schatten der lila Kuh

Handel

Mondelez hat Ärger mit dem Kartellamt

Zu Beginn des neuen Jahres hat der Lebensmittelkonzern Mondelez, der mittlerweile die Milka-Schokolade, verkauft, auf die berühmt-berüchtigte lila Kuh verzichtet. Im Rahmen einer begrenzten Kampagne wird das Milchvieh in natürlicher Farbe abgebildet.

Eher ungewollt ist die Mondelez-Schokolade schon seit einiger Zeit der Chef auf dem Graumarkt. Mondelez steht vor dem österreichischen Kartellamt und muss erklären, wie billige Milka-Schokolade nach Osteuropa und zum Teil nach Deutschland gekommen ist. Mondelez Österreich verkauft Milka für 6,80 bis 6,90, vereinzelt auch für 9,00 Euro pro Kilo an seine Stammkunden. Die gleiche Schokolade ging allein 2014 allerdings mit einer Menge von 6.828 Tonnen zu Preisen um die 4,50 Euro pro Kilo nach Osteuropa und kam auch in deutsche Billigläden. Das ist nahezu ein Viertel der Schokolade aus Österreich. Die Verkäufe zu deutlich niedrigeren Preisen sollen nach Angaben der Lebensmittelzeitung von 2010 bis 2017 stattgefunden haben. Zwischenhändler der grauen Milchschokolade hätten sogar in ihre Logistik investiert, um die Mehrmengen unterzubringen. Nachdem Mondelez den Graumarkt dicht gemacht hat, klagen die jetzt auf Schadenersatz und haben vor dem Kartellamt die Wege offen gelegt. Die EU-Wettbewerbsbehörde beobachtet den Fall.

Roland Krieg

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