Der Panda liegt mit Skippy im Clinch

Handel

Wein und Politik zwischen China und Australien

Das asiatische Handelsabkommen im Pazifik (RCEP) ist keine Woche alt [1], da steigt der chinesische Panda mit dem australischen Känguru in den Ring. Die Geschichte des Strafzolls auf australische Weine.

Kritik von Down Under

Australiens Regierung spricht Menschenrechtsverletzungen in China an, mahnt wegen Hongkong und verlangt die Aufklärung der Herkunft von SARS-CoV-2. Das hat die Beziehungen zwischen dem Reich der Mitte und Down Under in den vergangenen Monaten bis auf den Gefrierpunkt abkühlen lassen, wie die chinesische „Global Times“ schreibt. Der australische Premierminister Scott Morrison hat am 25. November hat noch versucht, zu retten, was zu retten ist und sprach von notwendigen offenen und transparenten Beziehungen die Canberra und Peking bräuchten.

Zuvor hat China im August insgesamt 14 Vorwürfe gegen Australien veröffentlicht, den Markt zu stören. Unter anderem bei Meeresfrüchten, Holz, Kohle und Wein. Seit Samstag erhebt China als Anti-Dumping-Maßnahme Strafzölle von 107,1 bis 212,1 Prozent auf australische Weine für alle Gebinde bis zu zwei Liter. Es geht erst einmal um einen Schaden für das letzte Wirtschaftsjahr. In der Hinterhand für eine mögliche Verschärfung und Ausweitung prüft China noch mögliche Dumpingeffekte in den Jahren ab 2015. Antragsteller ist der chinesische Verband für alkoholische Getränke in Peking.

Der Beginn eines großen Streits?

In China sind australische Weine seht beliebt. Verbraucher verbinden sie mit guter Qualität und preiswerten Angeboten. Im Wirtschaftsjahr 2019/2020 hat Australien Wein im Wert von 1,07 australische Dollar nach China exportiert. Die Winzer fürchten wegen der drastischen Strafzölle einen dramatischen Einbruch der Ausfuhren. Ihr Landwirtschaftsminister David Littleproud hat Gegenmaßnahmen angekündigt. Handelsminister Simon Birmingham sieht in den Strafzöllen Verstöße gegen das bilaterale Freihandelsabkommen und gegen Regeln der Welthandelsorganisation WTO. China hat Australien „vor einen Weg in die Dunkelheit gewarnt“. In Australien gibt es aber auch sanftere Töne. So sollen die Weinhändler den möglichen Exportausfall nach Indien umlenken.

Kontakte

Während die Politik offenbar nicht mehr miteinander spricht hat Tony Battaglene, Hauptgeschäftsführer von Australian Grape & Wine, seine Kooperation mit dem chinesischem Handelsministerium angeboten. Die Strafzölle gelten aktuell nur vorläufig und die Untersuchung über australische Dumpingpreise laufen noch weiter.

Lesestoff:

[1] RCEP: https://herd-und-hof.de/handel-/asiatisches-freihandelsabkommen.html

Roland Krieg

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