Der TUZ reduziert Kälteverluste
Handel
Neuer Tunnel-Durchlade-Zug von Rohr
Im Februar hat der Nutzfahrzeughersteller Rohr einen neuen Tunnel-Durchlade-Zug im Werk vorgestellt. Große Premiere hat das Fahrzeug auf der Donnerstag beginnenden IAA – Herd-und-Hof.de hat den Kühl-Lkw aber schon auf der InterCool in Düsseldorf entdeckt.
Kaum Kälteverluste und Leiselaufboden
Keine Frage: Tiefkühlkost ist im kommen. Doch bevor Kunden die kühle Kost kaufen können, muss sie auch in den Handel gebracht werden. Ohne das die Kühlkette unterbrochen wird. Ein kritischer Punkt, der vor allem Kälteverluste mit sich bringt, ist das Beladen des Lkw an der Laderampe. Die Firma Rohr hat zur Minimierung der Verluste einen neuen Tunnel-Durchlade-Zug entwickelt, dessen erstes Fahrzeug schon an die Edeka verkauft wurde.
Der Clou: Zugmaschine und Hänger fahren rückwärts an die Verladerampe und schließen mit der Dichtung an der Rampe ab. Der Fahrer kann dann vom Cockpit aus mit der hydraulischen Zugdeichsel den Lkw-Kühlaufbau an den Zentralachsanhänger heranziehen, wobei sich die Rolltore öffnen. Der Fahrer kann am Monitor den gesamten Vorgang beobachten und kontrollieren. Am ende öffnet sich das Rolltor der Verladerampe und der gesamte Zug bildet eine gemeinsame Kühlkammer mit dem Lager. Die wertvolle Kälte bleibt im Lkw.
Er wird dann bis nach vorne wie in einem Tunnel beladen und bietet 37 Paletten Platz.
„Unser Tunnel-Durchlade-Zug ist die revolutionärste Weiterentwicklung des Durchladezuges seit der Erfindung der Durchlade-Systeme im Fahrzeugbau“, verkündete Rohr-Geschäftsführer Reinhold Bleckenwegner im Februar.
Auf der InterCool wies Rohr noch auf ein weiteres Detail hin: Die Monoblock-Kühlung. Nur das Fahrzeug hat ein Kühlgerät, das auch für den Hänger zuständig ist. Dort ist unter der Decke lediglich ein weiterer Verdampfer (dunkelblau auf dem Foto) angebracht: Spart Energie.
Da die Anlieferung meist in den frühen Morgenstunden erfolgt, wurde der Lkw mit einem Hohlkammer-Profilboden als Leiselaufboden ausgerüstet. Die 300 mm hohe Alu-Sockelscheuerleiste ist mit dem Boden verschweißt, so dass zusätzlich eine flüssigkeitsdichte Wanne entstanden ist.
Roland Krieg (Text und Fotos)