Dezentrale Energieversorgung

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Technik für dezentrale Energieversorgung

>Die Eurotier als „Hannover-Messe“ für die Bauern wartet mit der BioEnergy Decentral mit einem speziellen Angebot für die Bauern auf. Die Aussteller in den Hallen 25 und 26 zeigen keine Bioenergiemesse, die schau ist auch keine Messe für erneuerbare Energien. Thorsten Herdan vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) weist darauf hin, dass es um die Technik der dezentralen Anlagen geht.

Wachstum dezentraler Anlagen
2007 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bei 15 Prozent, im Jahr 2030 werden es nach Prognose der VDMA 48 Prozent sein. Der VDMA ist sicher dass Haupttreiber dieser Entwicklung der wachsende Bereich der Biogasanlagen und der erdgasmarkt sein werden. Auch wenn „im Energiekonzept der Bundesregierung klare aussagen zur dezentralen Energieversorgung fehlen“, so könne sich die Zukunft nur mit dezentralen Einheiten energetisch versorgen lassen. Dazu brauchen die Bauern Pumpen, Rührwerke, Transportmittel und Einlagerungstechnik.
Egal was die künftigen Motoren schlucken, die Basis werde der Verbrennungsmotor bleiben, so Herdan in Hannover. Die Leistung dezentraler Verbrennungsmotoren wird steigen. Im Jahr 2030 werden 9,3 Prozent des europäischen Strombedarfs mit dezentralen Motoren erzeugt. Bis dahin müssen noch etwa 78 GW Motorenleistung neu installiert werden, was einem Investitionsvolumen von rund 60 Milliarden Euro entspricht. Das entspricht jährlich drei Milliarden Euro Ausgaben für neue Maschinen jährlich. Dabei sind die ausgaben für Wärmenetze und dezentrale Biogaserzeugung noch nicht einmal einberechnet, so Herdan.
Schon heute haben die Motoren einen Wirkungsgrad von 50 Prozent erreicht. Berechnet man die Wärmeerzeugung noch hinzu, dann sind es über 90 Prozent.

Die Politik muss helfen
Thorsten Herdan appelliert an die Politik, mit dem EEG sorgsamer umzugehen. Jährliche Neuinstallationen im Bereich der Photovoltaik von 9.000 MW bei einem Strompreis von 35 Cent sei auf die Dauer nicht aufrechtzuerhalten. Das Es gibt zu viele auch widersprüchliche Bonuszahlungen. So wird auf der einen Seite die Verwendung der Gülle, auf der anderen Seite der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen finanziell unterstützt. Die Regelungen müssten einfacher werden.
Auf der Eurotier zeigte sich Thorsten Herdan sicher, dass die so genannten „Smart Grids“, Stromverteilnetze, ausgebaut werden. Das sei die Voraussetzung für die dezentrale Energieversorgung. Demgegenüber hat die Bundesregierung Wert auf den Ausbau von „Stromautobahnen“ gelegt, die den Offshore-Strom an die Verbrauchsorte im Süden transportieren.

Laufzeit Kernkraft ist egal
Für die Bauern ist die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke nebensächlich. Mit dem EEG haben sie eine Vorrangregelung bei festem Preis und wirtschaften dabei in einem „geschützten Bereich“.
Eine Konkurrenz zwischen Teller und Tank fürchtet Herdan nicht. Heute werden auf bis zu 800.000 Hektar Energiepflanzen, meist Mais angebaut. Doch Deutschland hat rund 12,5 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Davon werden nur acht Millionen für den Anbau von Nahrungsmitteln benötigt, so dass sich ein Potenzial für nachwachsende Rohstoffe von vier Millionen Hektar ergibt.

Roland Krieg

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