Der chinesische Drache kommt mit der Bahn
Handel
Schienennetz zwischen Österreich und China
Ende April fuhr erstmalig ein 600 Meter langer Güterzug aus dem chinesischen Qingbaijiang in der Provinz Chengdu im Güterverkehrszentrum Wien Süd ein. Es war der erste Direktzug, der als Sternfahrt den Beginn einer neuen Partnerschaft zwischen dem Alpenland und dem Reich der Mitte signalisierte.
Für Managing Director DHL Global Forwarding Christoph Wahl galt das Signal nicht nur der Erweiterung des “Belt and Road”-Netzwerkes der neuen Seidenstraße Chinas, sondern auch dem Knotenpunkt Wien, über den Waren nach Ost- und Südosteuropa transportiert werden.
Züge nach China fahren bereits seit einigen Jahren von Duisburg aus. In dieser Woche haben DHL und die Rail Cargo Group (RCG), der Güterverkehrssparte der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), ein Memorandum of Understanding zur Entwicklung des intermodularen Verkehrs für die Verbindung nach China unterzeichnet. In diesem Sinne soll der Güterverkehr auf der Schiene zwischen Europa und Asien ausgebaut werden und die DHL will vermehrt Door-to-Door-Lösungen für Unternehmen anbieten. Basis für die Wienroute ist die RCG-Infrastruktur quer durch Kasachstan.
Mittlerweile ist das Bahngeschäft nach China fast schon zur Routine geworden und wartet mit modernen Serviceleistungen wie fernüberwachte Temperaturkontrolle bei Containern, Nachverfolgung in Echtzeit und Serviceleistungen wie der kompletten Übernahme von Verzollung und Konsolidierung sowie erhöhten Sicherheitsvorkehrungen auf.
15 Tage dauert der Bahntransit zwischen Wien und Chengdu. Das Containerschiff zwischen Hamburg und Shanghai ist vier Wochen lang unterwegs. Daher wirbt RCG-Vorstand Thomas Kargl: „Die Direktverbindung bietet schnelle, effiziente und nachhaltige Kapazitäten für wachstumsstarke Sektoren“. Das Handelsvolumen Österreichs mit China ist allein im letzten Jahr um 16 Prozent angestiegen.
Roland Krieg; Foto: DHL