Digitale Regalverlängerung
Handel
Das Geschäft im „Omnichannel-Zeitalter“
Der Lebensmittelhandel hat zwar nur einen kleinen Anteil am Online-Handel, doch folgt er dem E-Commerce langfristig nach vergleichbaren Gesetzmäßigkeiten. Der Handel weiß noch immer nicht, ob der „Online-Markt“ den stationären Handel bedroht oder eine Chance bietet. Das Kölner EHI Retail Institute hat am Mittwoch in einer Studie entspannte Händler vorgefunden.
Showrooms und Pop-Up-Stores
Der E-Commerce hat in Deutschland einen Marktanteil von zehn Prozent und wächst weiter. Doch Panik wegen der zu erwartenden Marktentwicklung schieben die Händler nicht. Zwar werde dank „digitaler Regalverlängerung“ das Angebot für die Kunden größer, am Point of Sale, der Kasse, verändere sich nach Meinung der Händler aber nichts. Zwei Drittel erwarten daher keine Größenveränderung bei den Verkaufsflächen. An eine erhöhte Zahl an Flagship-Stores glaubt auch nur ein Viertel. Bei Neueröffnungen aber tut sich was. Ein Drittel der Händler glaubt, dass sich die Zahl der Showrooms und Pop-Up-Stores erhöht [1].
Ladenbau zwischen den Welten
Allerdings hält die große Mehrheit der befragten Händler von gut 71 Prozent stärkere Investitionen für nötig. 44,4 Prozent rechnen mit Mehrausgaben zwischen fünf und zehn Prozent. Ein gutes Viertel geht von einer Erhöhung der Kosten von über zehn Prozent aus.
Die Investitionsbereitschaft speist sich nicht nur aus dem Trading-up der Läden, sondern auch über die Verbesserung der Energieeffizienz. Sofern digitale Elemente und der Schritt zum Omnichannel-Service geplant sind, werden vor allem technische Änderungen wie Monitore geplant und umgesetzt.
Die Ladenbau-Industrie hingegen sieht großen Änderungsbedarf und versucht sich als Mittler im Transformationsprozess.
Lesestoff:
[1] Biovermarktung im „Pop-Up-Store“ in den Niederlanden
roRo; Grafik EHI Retail Institut