Dioxinfall schafft Millionenwerte

Handel

Millionengewinn durch Fleischeinlagerung

Die Verbraucher haben in den letzten Wochen Zurückhaltung beim Kauf von Schweinefleisch gezeigt. Zusammen mit dem saisonalen Wintertief sanken die Preise auf ein „historisches Tief“ von 1,12 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Die Bauern haben nach Aussage von Christian Schulze Bremer, Vorstand der Interessegemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) rund 75 Millionen Euro verloren.
Ganz anders sind die Perspektiven für die Schlachtunternehmen, die derzeit Schweinefleisch preiswert einkaufen können. „Golden“ sind die Perspektiven für Unternehmer, die Fleisch einlagern können, um es zur Grillsaison wieder loszuschlagen.

Acht Millionen Gewinn aus Lagerhaltung

Christian Schulze Bremer rechnet vor: Ein mittelgroßes Schlachtunternehmen lagert 20.000 Tonnen Schweinefleisch ein, das es für 1,12 bis 1,20 Euro je Kilo eingekauft hat. Einen späteren Verkauf für 1,60 bis 1,80 Euro hält Schulze Bremer nach üblichem Saisonverlauf für möglich. So kann das Unternehmen alleine durch das Ausnutzen der Preisentwicklung rund 40 Cent je Kilo durch die Lagerhaltung abschöpfen. Die Kosten für Kühlung, Zinsen und Transport hält er für vernachlässigbar. In wenigen Wochen sind auf diese Weise rund acht Millionen Euro zusätzlich zu erwarten. Kontraproduktiv sei daher noch der EU-Vorstoß, private Lagerhaltung zu fördern – auch wenn Überhänge dadurch vom Markt genommen würden, um die Preise zu stabilisieren.
Übrigens: Wer sich im Sommer mit einer Gewinnmarge von 20 Cent begnügt, der kann mit Kampfpreisen zur Grillsaison die Mitbewerber ausstechen.

roRo

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