Dioxinopfer Ernährungsindustrie
Handel
Lebensmittelpreise werden steigen
Die Lebensmittelindustrie sieht sich als Opfer des Dioxinskandals, weil sie ihn nicht verursacht hat, aber darunter leidet. Daher begrüßt Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) den 14-Punkte-Plan, den Bund und Länder für eine saubere Futtermittelkette verabschiedet haben. Die Ernährungsindustrie müsse sich auf die gelieferten Zutaten verlassen können.
Leichtes Plus
Nach
der Finanzkrise hat sich die Ernährungswirtschaft im Jahr 2010 mit einem
leichten Plus von 1,2 Prozent erholt. Damit hatte niemand gerechnet, so
Abraham, aber Grund zur Freude bestehe dennoch nicht. Denn durch den weiter
hart geführten Preiswettbewerb ist der Umsatz real um zwei Prozent
zurückgegangen. Gleichzeitig steigen die Rohstoffpreise. Nach Einschätzung von
Abraham werden daher die Lebensmittelpreise in diesem Jahr steigen.
Uneingeschränkte
Freue hingegen gibt es beim Export Mit 42,9 Milliarden Euro wurde eine neue
Rekordmarke erzielt.
Der
Export wird auch das Wachstum in 2011 tragen. Im Inland bemerken die
Unternehmen eine steigende Konsumlust, weshalb sie verhalten optimistisch in
die Zukunft schauen. Der Preis bleibt für die deutschen Verbraucher nach wie
vor das ausschlaggebende Auswahlargument, aber die BVE sieht nach einer Analyse
der GfK einen Trend zu einem neuen
Qualitätsbewusstsein.
Konjunkturdaten Ernährungsindustrie |
2010 |
2009 |
Umsatz nominal |
149,5 Mrd. € |
147,7 Mrd.€ |
Davon Inland |
106,6 Mrd. € |
108,5 Mrd. € |
Davon Ausland |
42,9 Mrd. € (28,7 %) |
39,2 Mrd. € (26,5 %) |
Umsatz real |
- 0,2 % |
- 1,1 % |
Betriebe |
5.890 |
5.820 |
Beschäftigte |
543.700 |
536.200 |
Verbraucherpreise |
+ 1,1 % |
+ 0,4 % |
Q: Destatis, BVE; 2010 vorläufig |
roRo; Foto: Ralf Flucke; Tabelle: roRo
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