Direktvermarktung ist vielfältig

Handel

Direktvermarktung? Genau hinschauen!

Ein paar Säcke am Straßenrand sind ein Beispiel der Direktvermarktung. Berater Conrad Thimm aus Berlin kennt auch die weiteren Facetten, wie verarbeitete Produkte anzubieten, einen Internet-Shop zu gestalten und auch die Gastronomie direkt zu beliefern. Was jedoch wirklich geht, muss mit dem Betrieb und dem Standort in Einklang stehen, rät er in den aktuellen DLG-Mitteilungen. Oft aber bilden Baugenehmigungen und inakzeptable Auflagen große Hürden für einen Lebensmittelhandel. Aber auch nicht alle Produkte lassen sich vermarkten. Die Zahl der Mühlen nimmt ab, aber allein im Bio-Bereich spielt die regionale Vermahlung mit Bezug zu einem Bäcker eine Rolle. Möhren und Kürbisse hingegen lassen sich auch ohne gärtnerisches Vorwissen vermarkten. In Stadtnähe spielt die Kundenausrichtung einen wichtigen Schlüssel für den Erfolg. Dort gibt es auch die Möglichkeit, direkt in den Lebensmitteleinzelhandel zu kommen. Ein Hofladen braucht ein Einzugsgebiet von mindestens 20.000 Menschen. Mit dem Abstand zur Großstadt schwindet auch die Bereitschaft, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben. Wer dennoch in marktfernen Regionen erfolgreich ist, baut Gewürze, Sanddorn und Hanf mit dem notwendigen „storytelling“ des Betriebs an. Große Mengen sind dabei aber kaum abzusetzen. Die Pandemie steckt die Rahmenbedingungen neu. Regionalität und kurze Lieferketten sind „in“. Doch unüberlegt sollte sich kein Landwirt in das Abenteuer Direktvermarktung stürzen.

roRo

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