DMK ohne Mitbestimmung?

Handel

BDM kritisiert Deutsches Milchkontor GmbH

Nachdem am Donnerstag auch die Vertreterversammlung der Nordmilch der Vermarktungsfusion mit der Humana zugestimmt hat, kritisiert der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) die neue Deutsches Milchkontor Gesellschaft mbH (DMK).

Kein Markt, keine Mitbestimmung

Der BDM befürchtet, dass es im nord- und ostdeutschen Raum noch weniger Wettbewerb um die Rohmilch gibt. Die rund 11.000 bei Nordmilch und Humana gebundenen Milcherzeuger haben kaum eine andere Chance, ihre Milch an andere Molkereien abzugeben. Im Jahr 2007 mussten die Betriebe, die wegen unterdurchschnittlichem Milchpreis ihre Verträge kündeten, feststellen, dass die kaum andere Partner fanden.
Finster sehe es auch bei der Mitbestimmung aus, weil das operative Geschäft in eine eigene GmbH ausgelagert wurde. Der BDM fürchtet, dass Wertbildungen aus veredelten Produkten nicht mehr den Milchbauern zugute kommt. Die DMK zeige deutlich auf, dass die Milcherzeuger eigene Marktorganisationen brauchen, um ihre Interessen zu vertreten. „Die Nordmilch eG und die Humana Milchunion eG als unabhängig agierende Erzeugerorganisation bezeichnen zu wollen, ist geradezu vermessen“, kritisiert Romuald Schaber, Vorsitzender des BDM.
Besondere Kritik äußerte Schaber an der Vorgehensweise der Milchriesen. Die 200 abstimmungsberechtigten Vertreter der Humana wurden erst wenige Tage vor der Abstimmung informiert. Die ordentliche Mitgliederversammlung, bei der alle 7.000 Genossen hätten teilnehmen und abstimmen können, wurde aus „terminlichen Gründen“ verschoben. Der BMD mutmaßt, dass erst die Fusion „in trockene Tücher“ gebracht werden sollte.

roRo

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