Doha könnte nutzen

Handel

EU-Studie zeigt Doha-Nutzen auf

Außer der WTO selbst hat kaum noch jemand Interesse, die aktuelle Doha-Runde, die einst als Entwicklungsrunde begann und schon länger als die Uruguay-Runde währt, abzuschließen. „Doha ist tot“, verkündete Jacques Carles, Vizepräsident der weltbauernbewegung in Paris „momagri“. Nach seinen Angaben hat die Doha-Runde als Versprechen einer Entwicklung durch Liberalisierung des Welthandels kaum irgendwo Erfolg gehabt. Auch die EU hat den Optimismus verloren. Im September sagte EU-Handelskommissar Karel De Gucht: “Im Frühjahr wurde bereits klar, dass ein Doha-Abschluss im Jahr 2011 vor allem wegen der Verhandlungen über Industriezölle nicht mehr möglich wird.“
Dennoch zeigt eine neue Studie der EU, dass der Abschluss der Doha-Runde einen Nutzen hervorbringen kann. Freihandel in allen Bereichen bei Beseitigung der Bürokratie könnte dem Welthandel einen Umsatzimpuls von 505 Milliarden US-Dollar bringen. Die am Montag erschienene Studie soll den Verhandlungen in Genf Sachargumente liefern.

Als da wären:

Ein ausgewogener Abschluss würde das Weltwachstum um 0,2 Prozent nach oben bringen und der EU jährlich ein Umsatzplus von 30 Milliarden US-Dollar. Bürokratie und Gebühren verschlingen rund die Hälfte des weltweiten Handelsgewinns. Ein Abschluss der Doha-Runde hätte keine negativen Effekte auf die Löhne innerhalb der EU. Die Studie prognostiziert sogar ein weltweites Ansteigen des Lohnniveaus um 0,3 Prozent.

Zehn Jahre Doha

Im Jahr 2001 wurde die Doha-Runde begonnen und brach 2008 auseinander, weil sich die USA und Indien nicht über den Schutz von Kleinbauern einigen konnten.

Lesestoff:

Das französische Forschungsinstitut CEPII hat im Auftrag der EU die Studie aufgrund der aktuellsten Doha-Vorlagen für Genf und den aktuellen Welthandelsdaten hochgerechnet. Die Studie finden Sie hier. http://trade.ec.europa.eu/doclib/html/148337.htm

Abbruch in Genf 2008

roRo

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