Duma streicht Einkommenssteuer
Handel
Schweineproduktion in Russland
Das russische Parlament hat in diesem Monat die Einkommenssteuer für Agrarprodukte gestrichen. Derzeit gibt es auch noch eine Befreiung von der Gewerbesteuer, die allerdings am 31. Dezember 2012 endet. Die gesparten Steuern sollen in die Ausweitung der Nahrungsmittelproduktion investiert werden. Gedacht ist die Steuerbefreiung für die vielen kleinen Unternehmer im ländlichen Raum, die in der jüngsten Vergangenheit erstmals Gewinne erzielen konnten und damit geschützt werden sollen. Andrey Makarov, Vorsitzender des Steuerkommitees in der Duma rechnet mit einem Steuerausfall in diesem Jahr in Höhe von 16 Milliarden Rubel (ein Rubel sind etwa zwei Cent).
Es freuen sich aber nicht nur die Kleinbauern. Sergei Mikhailov, Generaldirektor der Cherkizovo Gruppe, nach eigenen Angaben der größte Fleischverarbeiter Russlands und einer der drei größten Erzeuger von Geflügel-, Schweine- und Rindfleisch, begrüßt die Entscheidung. Nach dem Beitritt Russlands zur WTO setze die Regierung damit einen langfristigen Rahmen für sichere Investitionen, so Mikhailov. In den Regionen Lipetsk, Tambov und Voronezh wurden gerade Mastkapazitäten im Schweinebereich für 180.000 Tonnen Lebendgewicht fertig gestellt. Im Jahr 2011 hat Cherkizovo rund 1,5 Milliarden US-Dollar umgesetzt.
Derweil hat die Afrikanische Schweinepest in Russland einen neuen Höhepunkt gefunden. In der Region um St. Petersburg wurde erstmals Schinken ausfindig gemacht, der mit dem Virus beladen war. Nach Angaben des Russischen Veterinäramtes ist das der erste Virusfund in einem Lebensmittelgeschäft. Die Verbraucher wurden am 25. Oktober aufgefordert, den Schinken nicht ohne Erhitzung an Tiere zu verfüttern und nicht einfach wegzuschmeißen.
Lesestoff:
Schweinepest nicht mehr zu kontrollieren
Roland Krieg