EEG-Umlage sinkt deutlich – Probleme bleiben
Handel
Erneuerbaren Energien Vorteile verschaffen
Die EEG-Umlage sinkt von 6,5 auf 3,7 Cent je Kilowattstunde und erreicht den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Die Senkung wird durch einen Bundeszuschuss aus der Bepreisung von Kohlendioxid möglich. Ein grundsätzliches Problem für die Endkunden aber bleibt, wie Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie aufzeigt. „Kurzfristig und unabhängig von temporären Sondereffekten sollte der aufgrund des höheren Preisniveaus gestiegene Endkundenstrompreis durch eine vollständige Verlagerung der Kosten für Industrieprivilegien im Rahmen der „Besonderen Ausgleichsregelung“ in den Bundeshaushalt gesenkt sowie eine Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Mindestmaß vorgenommen werden. Dadurch kommt eine Entlastung von deutlich mehr als 2 Cent/kWh zustande. Darüber hinaus braucht es jetzt einen Gesamtblick auf den Strommarkt und eine Neuordnung des Marktrahmens, denn die meisten Sondereffekte dieses Jahres werden sich in den nächsten 1 bis 2 Jahren wieder verändern.“
Die Senkung wird auch durch die hohen Gaspreise vorangetrieben. Teure Gaskraftwerke an der Börse sind häufig das letzte preisbildende Kraftwerk, wodurch die neuen Energien höhere Erlöse erzielen können, so Peter. Dieser Sondereffekt sei aber nur temporär. „Wir erwarten, dass niedrige Strompreiszeitfenster in Zeiten hoher Einspeisung aus Erneuerbaren Energien weiter zunehmen und so wieder zu einer Erhöhung der Differenzkosten führen werden. Eine Deckelung oder Gegenfinanzierung der EEG-Umlage muss unter den aktuellen Bedingungen daher berücksichtigen, dass dafür perspektivisch eher größere Beträge notwendig werden, als in der aktuellen Debatte einkalkuliert. Im aktuellen Marktrahmen wird daher auch weiterhin ein solides und von Haushaltsdebatten unabhängiges Refinanzierungsinstrument wie das EEG benötigt“, so Peter weiter.
roRo
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