Eigenheim statt Futtergerste
Handel
Flächenverlust von 104 Hektar am Tag
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat am Mittwoch die Landnutzungsdaten für Deutschland veröffentlicht. Demnach ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen 2005 und 2008 um 3,3 Prozent angewachsen. Das entspricht einem Flächenverbrauch von 1.516 Quadratkilometern. Rechnerisch entspricht das einem täglichen Anstieg von 104 Hektar oder 149 Fußballfeldern. Größer geworden ist in dem betreffenden Zeitraum zwar auch die Waldfläche, die um 0,8 Prozent um 861 km2 anwuchs, aber die landwirtschaftliche Nutzfläche sank um 0,9 Prozent, was einer Abnahme von 1.679 km2 entspricht.
Das Amt weist darauf hin, dass Siedlungs- und Verkehrsfläche nicht mit versiegelter Fläche gleichzusetzen ist. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche umfasse auch einen erheblichen Anteil unbebauter und nicht versiegelter Flächen, bei denen es sich beispielsweise um Erholungsflächen handele. Darunter zählen Grünanlagen und Sportplätze. Deren Anteil beträgt etwa acht Prozent an der Siedlungs- und Verkehrsfläche und trug mit 45 Hektar am Tag erheblich zum Anstieg bei.
Flächennutzung in Deutschland (31.12.2008) | ||
Landnutzung |
Quadratkilometer |
% an Bodenfläche |
Siedlungs- und Verkehrsfläche |
47.137 |
13,2 % |
Waldfläche |
107.349 |
30,1 % |
Landwirtschaftsfläche |
187.646 |
52,05 % |
Wasserfläche |
8.482 |
2,4 % |
Sonstige Flächen |
6.498 |
1,8 % |
Gesamt |
357.111 |
|
Nach Bundesländern geordnet haben die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen mit 57 bis 69 Prozent den höchsten Anteil an Siedlungs- und Verkehrsfläche. Bei den anderen Ländern reicht die Spanne von 7,7 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 22,2 Prozent in Nordrhein-Westfalen.
Den höchsten Waldanteil erreicht Rheinland-Pfalz mit 41,9 Prozent und Schleswig-Holstein hat die meiste Landwirtschaftsfläche mit 70,0 Prozent.
Flächenverbrauch reduzieren
Aus Sicht der Landwirtschaft ist aber jeder verloren gehende Hektar ein Verlust an Produktionsgrundlage, auf der nicht nur Lebensmittel, sondern auch Biotreibstoffe und Rohstoffe für die stoffliche Nutzung heranwachsen sollen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den täglichen Flächenverbrauch auf 30 Hektar zu beschränken.
roRo (Text und Foto; gesehen in Schleswig-Holstein)