Ein Viertel mehr Obst und Gemüse

Handel

Fruit Logistica auf Rekordkurs

>Wenige Tage nach der Internationalen Grünen Woche finden sich unter dem Funkturm die Spezialisten für Obst und Gemüse in den Messehallen 1 bis 6 ein. Das ehemalige Kinde der Agrarmesse wird in seiner Eigenständigkeit erneut größer. Zwischen dem 02. und 04. Februar treffen sich die Experten aller Handelsstufen des weltweiten Fruchthandels zum 14. Mal. Gegenüber des letzten Jahres steigt die Fläche um 25 Prozent auf 60.000 qm. 1.450 Aussteller sind präsent - Indien, Luxemburg und die Republik Serbien logieren zum ersten Mal. Erwartet werden rund 30.000 Fachbesucher aus 100 Ländern.
Geöffnet ist die Fruit Logistica, die sich in erster Linie an das Fachpublikum wendet, täglich zwischen 09:00 und 18:00 Uhr. Die Eintrittskarte kostet 22 Euro, die Dauerkarte 53 Euro.
Neben Cherimoyas aus Lateinamerika bietet die Messe viele internationale Foren, die sich mit der Logistik, Qualität und Rückverfolgbarkeit von Obst und Gemüse beschäftigen.

Marketingplattform für MOE
Die Staaten Mittel- und Osteuropa (MOE) haben in den letzten Jahren ihre Präsenz auf der Fruit Logistica ständig ausgeweitet. 13,6 Prozent der Fachbesucher kamen im letzten Jahr aus den neuen Beitrittsländern. Ungarn beispielsweise besetzt seine Agrarexporte zu 20 Prozent mit Obst und Gemüse. Wassermelonen, Paprika, Sauerkirschen und Pilze gehen vorrangig nach Deutschland, Österreich und Polen. Für die Bundesrepublik kamen auf diese Weise über 200.000 Tonnen zusammen. Zsuzsa Dobrotka vom Agrarmarketing Zentrum Ungarn: "Die Fruit Logistica gibt unseren Firmen die Möglichkeit, ihre Handelskontakte zu erweitern und die Verhältnisse auf den internationalen Märkten kennen zu lernen."
Litauen bietet als Verpackung ökologisch reine Pappelholzkörbe an. Die weiße Farbe des leicht zu verarbeitenden Holzes gibt Obst und Gemüse eine natürliche Unterlage. Mittlerweile werden in den litauischen Körben bereits brasilianische Orangen gehandelt.
Messeneuling Slowenien will seinen Adriahafen in Ljubljana mit einer Gesamtfläche von fünf Millionen qm mitsamt Kühl- und Bananenreifeanlagen den Importeuren anbieten. Zur Zeit gelangen rund 100.000 Tonnen Obst und Gemüse über den Hafen in die EU.

Erstmals Innovationspreis ausgelobt
Erstmals wird auf der Fruit Logistica am 04.Februar eine neue Branchenauszeichnung vergeben. Damit sollen herausragende, neue Produkte und Dienstleistungen im Obst- und Gemüsesektor gewürdigt werden, die im letzten Jahr neu im Markt eingeführt wurden. Zur Auswahl durch die Messebesucher, die per Stimmzettel ihren Favoriten wählen können, stehen zehn nominierte Wettbewerbsbeiträge. Darunter zählt beispielsweise die niederländische ?Pick-a-Tom?: Eine bis zu 40 Zentimeter hohe Tomatenpflanze mit rund 40 Kirschtomaten, die der Verbraucher auf der Fensterbank weiter züchten kann. Der Hersteller sieht darin eine Chance, Kinder zu einer gesunden Ernährung zu erziehen.
Ein weiteres Produkt ist die Banane mit dem Umweltfrosch, aber auch das Nachforschungs- und Bewertungssystem von Eosta. Aus Israel stammt eine patentierte Maschine, die Granatäpfel sternförmig aufschneidet, ohne das Innere der Frucht zu beschädigen, um die Kerne heraus zu nehmen. Die Samen werden per Luftdruck von der Schale getrennt und mittels Wasserstrahl von der äußeren Haut abgelöst. Während bei der herkömmlichen Bearbeitung rund 20 Prozent der Samen beschädigt werden, sind es nach Herstellerangaben mit dieser Maschine nur noch drei bis fünf Prozent.

VLE

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