Einheitliche Daten für Russland
Handel
Kraft, Procter, Nestlé, Metro: Gleiche Datenbasis
Wenn der eine etwas bestellt, dann muss der andere ihn auch verstehen. Man muss die gleiche Sprache sprechen und gerade beim binären Datenaustausch helfen Hände und Füße nicht mehr weiter. Jetzt haben sich vier große Hersteller und Händler sich auf einen gemeinsamen Datenpool geeinigt, um in der aufstrebenden Ökonomie Russland effektiver zu kommunizieren.
Metro: „Pioniere der Weltkommunikation“
Datensynchronisation ist der elektronische Transfer von standardisierten Produkten und Standorten sowie der zeitgenauen Warenverfolgung. Für die Hersteller sind das Kenngrößen wie Größe, Gewicht, Preis und Werbezeitraum. Für die Geschäftsabwicklung sind exakte Rechnungsanschriften genauso wichtig wie die Lieferadresse. Grundsätzlich werden alle Daten für eine reibungsfreie Bestellung und Anlieferung in einem digitalen System erfasst und können von allen mit gleichem Standard genutzt werden. Das reduziert Kosten für Warenlager, bringt neue Produkte schneller in den Markt und vermeidet kostenintensive Datenfehler. So eine Datenbasis ist Voraussetzung für den elektronischen Produktcode und der Radio Frequency Identification (RFID).
Die in Chicago ansässige Firma 1SYNC ist nach eigenen Angaben der größte Anbieter für zertifizierte weltweite Datensynchronisation (GDSN). Mehr als 50 führende Händler und 5.000 Anbieter nutzen diesen Dienst. Am Donnerstag teilte 1SYNC mit, dass in Russland jetzt Kraft Foods, Nestlé und Procter & Gamble mit der deutschen Metro Gruppe ihre Daten synchronisieren. Für Russland ist das neu und verspricht auf einem Markt mit unvollständigem Datenstandard dynamische Wachstumseffekte. Jonathan Pearce, Geschäftsführer für Nestlé Russland: „Die operativen Vorteile sind offensichtlich: eine effiziente und nachhaltige Wertschöpfungskette, die für Kunden und Verbraucher die Produktverfügbarkeit maximiert.“ Urs Ulrich Katzenstein, Datenchef der Metro Gruppe: „Wir sind mit dem Übereinkommen sehr zufrieden und wollen das auf alle Zulieferern weltweit übertragen. Zusammen mit den Partnern in Handel und Industrie sehen wir uns als Pioniere, effiziente Handelsbeziehungen weltweit aufzubauen.“
In Europa synchronisiert die Metro gerade ihre Lieferdaten zwischen Deutschland, Polen und England und wird als nächstes Dänemark und Hongkong nachziehen. Derzeit sind im GDSN mehr als 3,1 Millionen Produkte mit ihrer „Global Trade Item Number“ gelistet.
roRo