Einpackhilfen im Kapitalismus
Handel
Schüler packen gegen Trinkgeld im Supermarkt
Nach Deutschland schwappt jetzt eine neue Welle der Niedriglohn-Alternativen aus den USA herüber. Wie das Wirtschaftsmagazin „impulse“ (Ausgabe 12/2009) berichtet, packen Schüler und Studenten bereits an einer ganzen Reihe von Supermarkt-Kassen die Einkaufstüten und bekommen dafür nichts außer Trinkgeld von den Kunden. Vermittler der Einpackhilfen ist das Unternehmen Friendly Service, dass dafür pro Person und Stunde drei bis fünf Euro von Läden kassiert.
Die Helfer sind selbstständig und haben einen Vertrag mit Firmenchef Martin Lettenmeier. „Innerhalb des gesetzlichen Rahmens ist das eine geniale Idee“, sagte er. Er gesteht aber auch ein, dass es sich dabei um „ein brutal kapitalistisches System“ handelt. Von Lettenmeier erhalten die Einpackhilfen lediglich ein Regelhandbuch. Bei der Schichteneinteilung achtet er zudem darauf, dass keine Sozialabgaben und Steuern für die Trinkgeld-Empfänger anfallen.
Zu den Kunden von Lettenmeier zählen bislang 32 Läden der Edeka-Gruppe - vor allem in Bayern, zwei in Berlin und einer in Dresden. In Hamburg läuft gerade ein Test bei der Drogeriekette Budnikowsky.
ots