Energieeffizienz-Plan

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Deutschland erreicht Energieeinsparziele

Meist wird beim Thema Energie die Angebotsseite intensiv beleuchtet. Welche Energieanteile steuern Sonne, Wind und Biomasse bei? Dabei ist die günstigste Energie diejenige, die gar nicht erst verbraucht – also eingespart wird. Bei der Einsparung hat Deutschland ehrgeizige Ziele. Bis zum Jahr 2050 soll der Energiebedarf um rund die Hälfte auf 7.000 Petajoule gesenkt werden. Für ein Petajoule Energie müsste bei einem Wirkungsgrad von 90 Prozent für Wärme und einem Ernteertrag von zehn Tonnen Trockenmasse je Hektar etwa 5.500 Hektar Ackerfläche mit Energiepflanzen bebaut werden.

Energieeffizienz-Aktionsplan

Auf Grundlage der EU-Richtlinie 2006/32/EG hat das Bundeskabinett am Mittwoch den „2. Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplan (NEEAP) der Bundesrepublik Deutschland“ beschlossen, der an die EU übermittelt wird. Der erste wurde im Jahr 2007 überreicht, der Dritte wird am 30. Juni 2014 folgen.
Die EU-Richtlinie sieht ein Einsparziel vor, der neun Prozent des jährlichen Durchschnittsverbrauchs der letzten fünf Jahre vor Umsetzung der Richtlinie beträgt. Der nachzuweisende Energiesparrichtwert für Deutschland für das Jahr 2016 wurde auf 748 (998) Petajoule festgelegt. Das Zwischenziel im Jahr 2010 liegt bei 456 (607) PJ. Es werden immer zwei Zahlen angegeben, damit die unterschiedlichen Energiequellen miteinander verglichen werden können. Strom kann mit einem Umrechnungsfaktor zwischen 1 (und 2,5 in Klammern) angegeben werden.
Bis 2016 können insgesamt 2.479 (3.123) PJ eingespart werden. Der Primärenergieverbrauch in Deutschland hat sich in den Jahren 1995, 2007 und 2009 von 14.269 über 14.128 auf 13.398 PJ reduziert.
Neben den Zahlen und einer ausführlichen Auflistung aller Programme zur Energieeinsparung wird es dem Bericht nach in Zukunft darum gehen, die Marktbedingungen weiter zu verbessern. Hemmnisse wie Kapitalmangel, Investitionsrisiken, Informationsdefizite oder zu hohe Transaktionskosten sollen beseitigt werden.
Die Bundesregierung ging dabei nicht immer einheitlich vor. Im Jahr 2010 hatte sie, letztlich temporär, das Marktanreizprogramm für den Wärmemarkt gestoppt.
Ziel der Bundesregierung ist eine marktgetriebene und kostenintensive „Hebung des nach wie vor beträchtlichen Potenzials an wirtschaftlichen Energieeinsparungen“.

Übererfüllt

Wirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler über NEEAP: „Die Ergebnisse des zweiten Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplans zeigen, dass Deutschland die von der Energiedienstleistungsrichtlinie vorgegebenen Einsparziele deutlich übererfüllen wird.“ Die Analyse basiert auf 90 Maßnahmen und geben mit „Contracting und Energieaudits“ auch einen aktuellen Überblick auf Energiedienstleistungen.

Lesestoff:

NEEAP ist als Download auf www.bmwi.de eingestellt

roRo; Titelbild: BMWi

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