Energieeinsparverordnung beschlossen
Handel
Kabinett beschließt Energieeinsparverordnung
Am Mittwoch hat das Bundeskabinett die Bundesratsvorlage zur Energiesparverordnung beschlossen [1].
Die Deutsche Energieagentur (dena) und die Allianz für Gebäude-Energie-Allianz (geea) begrüßen die schnelle Entscheidung im Kabinett als zentrale Grundlage für mehr Energieeffizienz im Baubereich. Neubauten werden deutlich energieeffizienter. Ab 2016 erhöhen sich die entsprechenden Standards um 25 Prozent. Der Energieausweis für Gebäude biete Miet- und Kaufinteressenten einen schnellen Überblick über die Effizienz.
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hingegen sieht keine Wirkung durch das neue Gesetz. Bis 2015 müssen Besitzer die Öl- und Gasheizungen, die vor dem 01. Januar 1985 installiert wurden, gegen zeitgemäßere Anlagen ersetzen. Aber es gibt zu viele Ausnahmen. BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk kritisiert: „Mit jedem Heiztag verpufft durch diese Museumsstücke bares Geld.“ 80 Prozent der Heizanlagen arbeiten mit veralteter Technik. Die neue Verordnung erfasst gerade einmal 13 Prozent davon. Elf Millionen Niedertemperaturheizungen fallen nicht unter die Austauschpflicht, obwohl sie eine veraltete Technik widerspiegeln. Dr. Falks Fazit: „Auch die EnEV 2014 bleibt wirkungslos und ist nicht geeignet, endlich die Energiewende im Wärmesektor voranzutreiben.“ Der Sanierungsstau in den Heizungskellern werde größer.
Heizkessel für Öl und Gas müssten nach spätestens 30 Jahren ausgetauscht werden. Bereits nach 15 bis 20 Jahren entsprechen sie nicht mehr dem neuesten Stand der Technik. Verbraucher hätten ein dringendes Interesse an Erneuerung. Mit rund 1.000 Euro machen Heizkosten rund ein Drittel der Energiekosten aus. In den letzten Jahren hat sich der Erdgaspreis verdoppelt, der für Heizöl vervierfacht.
Wer die Heizanlage austauschen kann, der sollte sich nach Angaben des BEE über eine Umstellung informieren. Solarthermie und Holzpellets können die Heizkosten halbieren. Für den Einbau eines neuen Heizkessels plus Solaranlage gibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mindestens 2.000 Euro dazu. Zusätzlich hilft die KfW bei Finanzierungen bis 50.000 Euro.
Lesestoff:
[1] Bundesrat: Mit zahlreichen Auflagen Einigung bei Energieeinsparverordnung
roRo