Ernteschätzungen sorgen für Wirbel
Handel
Prognosen werden ständig korrigiert
Im fortschreitenden Vegetationsverlauf werden
Ernteschätzungen weltweit nach unten oder oben korrigiert. Derzeit aber sorgen
die teilweise auch widersprüchlichen Angaben nach Einschätzung der Agrarmarkt
Informations-GmbH (AMI) für zusätzlichen Wirbel und Volatilität.
In Deutschland und Europa werden die Ernteschätzungen
für Getreide derzeit stetig nach unten korrigiert, doch weltweit wandele sich
die Einschätzung der Versorgungssituation. So hat das amerikanische
Landwirtschaftsministerium aktuell seine Flächen- und Bestandsprognose für Mais
um neun Millionen Tonnen nach oben korrigiert. Der Wert liege sogar noch höher
als die Erwartungen der meisten Marktteilnehmer, teilte die AMI am Montag mit. Wie
sicher die Einschätzung ist, bleibt offen, denn sie erfolgte zu einer Zeit, als
der Mais noch in den Boden gedrillt wurde. Trotzdem wirkte die Ankündigung auf
die Börse: Die Preise rutschen nach unten.
Auch der Internationale Getreiderat (IGC) korrigiert
seine Prognosen nach oben. Mit 858 Millionen Tonnen Mais werden sogar 33
Millionen Tonnen mehr erwartet, als im Vorjahr. Die Preise werden nach Einschätzung
der AMI aber wieder nach oben gehen. Zum einen glauben die Bonner Marktexperten
nicht, dass die hohen Ernteschätzungen tatsächlich eintreffen, zum anderen gebe
es in diesem Wirtschaftsjahr eine defizitäre Versorgungssituation.
roRo