EU-Handelsvorteile mit Russland
Handel
EU-Handelsausschuss zu Russlandhandel
Russland bleibt auf dem Weg in die WTO mit Importbeschränkungen für lebende Rinder und Schweine ein schwieriger Handelspartner. Dennoch hat der EU-Handelsausschuss am Mittwoch vier Abkommen vorgeschlagen, die der EU Vorteile bringen sollen.
Holz, Autoteile, Rohstoffe und Seefracht
Im ersten Abkommen könnte die EU in den Genuss von
preiswerterem Holz aus Russland kommen. Es werden Exporttarife auf russisches
Holz gesenkt und die Ausfuhrquote vergrößert, um Russland an unkalkulierbaren
Zollsteigerungen zu hindern. Das habe
europäische Holzverarbeiter in der Vergangenheit getroffen. 60 Prozent des in
die EU importierten Holzes kommt aus Russland.
Für Autoteile liegt ein Abkommen vor, das auch nach dem
endgültigen WTO-Beitritt noch bis 2018 gültig bleiben soll. Demnach sollen
EU-Autoteileproduzenten und Händler auch bei der Ansiedlung in Russland keine
Handelsdiskriminierungen gegenüber russischen Firmen erleiden. Das Abkommen
sieht vor, dass bei einem Absinken der Teileexporte nach Russland bei mehr als
drei Prozent im Jahr, die Importzölle um ausgleichende Sätze verringert werden
sollen.
Der WTO-Beitritt verlangt eine Zollbindung Russlands
für 80 Prozent seiner ausgeführten Rohstoffe. Die verbleibenden 20 Prozent sind
für die EU von strategischer Bedeutung. Ein Abkommen sieht vor, dass für Produkte
in einer Ausfuhrliste wie Weizen, Sonnenblumenkerne, Tabak, Felle und Häute
sowie Baumwolle und seltene Erden eine Zollerhöhung zwei Monate vor
Inkrafttreten der EU angezeigt wird. Schließlich soll in dem vierten Abkommen
die Existenzgründung für Europäer in Russland und Frachtagenturen für den
Seeverkehr erleichtert werden.
Das Europäische Parlament wird voraussichtlich noch im
Sommer vor dem endgültigen Beitritt Russlands zur WTO über die Abkommen
abstimmen.
Lesestoff:
Russland bleibt ein schwieriger Handelspartner
roRo