EU hat beim Kuba-Handel die Nase vorn

Handel

Schwierige Rückkehr des US-Handels nach Kuba

So nah und doch so fern. Kuba und die USA trennen mehr als die rund 200 Kilometer Atlantik. Die Ausführungen des Präsidenten Barack Obama, die Beziehungen zu Kuba normalisieren zu wollen, sind zunächst einmal nicht mehr als die Überschrift eines neuen Kapitels in den gegenseitigen Beziehungen.

Die Agrarbranche wollte den Handel schon lange intensivieren. Aber erst seit dem Jahr 2000 war es überhaupt möglich Soja, Reis und Geflügelfleisch nach Havanna zu bringen. Aber nur gegen Barzahlung, was ein ziemlich komplizierter Prozess ist, weil es keine amerikanischen Konten auf der Insel gibt. Dennoch haben sich die Exporte in den letzten zehn Jahren verdoppelt, sagte Phil Karsting aus dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium zu Weihnachten. 2008 wurden Agrargüter mit dem Spitzenwert von 210 Millionen US-Dollar nach Kuba verschifft. Der Anteil am Handel gehe aber seit Jahren zurück. Gewinner sind Venezuela, Brasilien, Kanada, China und die EU. 2014 hat Europa Agrargüter im Wert von 440 Millionen US-Dollar nach Kuba verfrachtet. Das müssen die US-Exporteure erst einmal aufholen.

Daher steht die Erleichterung des Handels ganz oben auf der Wunschliste der Agrar-Exporteure. Obamas Versprechen sei ein wichtiger Türöffner gewesen, sagte Phil Karsting. US-Konten in Havanna würden die Effizienz für Reis- und Hühnchenexporte um zehn bis 20 Prozent effektiver machen. Erst danach könne das Volumen gesteigert werden.

Lesestoff:

Reformprozess in Kuba: Landwirtschaft modernisieren

roRo

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