EU-Kommission soll die Oligopole brechen

Handel

Wettbewerb ist nicht alles im Kampf gegen die Oligopole

Das Europäische Wirtschafts- und Sozialkommitee (EESC) hat eine Stellungnahme mit Empfehlungen veröffentlicht, die Macht weniger Großhändler zu brechen, damit im Ernährungsgewerbe wieder mehr Gerechtigkeit entsteht.

Ausgangslage

In den meisten EU-Mitgliedsländern ist die Ausgangslage ähnlich. In Deutschland stellen vier Lebensmitteleinzelhändler 85 Prozent des Gesamtmarktes, in Großbritannien binden vier Händler 76 Prozent des Marktes, in Österreich sind es drei mit 82 Prozent und in Frankreich und den Niederlanden binden fünf Firmen jeweils 65 Prozent des Marktanteils. Nicht nur das. Die großen haben sich auf den Weg gemacht, ihre Marktmacht in anderen Ländern zu verstärken. Ganz vorne stehen Tesco aus Großbritannien, Auchan und Carrefour aus Frankreich, Kaufland, Lidl und die Metro aus Deutschland und der Holländer Ahold.

Auswirkungen

In den meisten Ländern haben die großen der Branche ein Oligopol errichtet und kontrollieren sowohl den Markt als auch die Zulieferer. Deshalb kann nach Ansicht des EESC der Handel unausgewogene Vertragsabschlüsse zu Ungunsten der Erzeuger abschließen.

Der Wettbewerb untereinander führe zu einem Wettbewerb um den niedrigsten Preis und vernachlässigt soziale, Umwelt- und Qualitätsaspekte. Außerdem bestehe für die meisten Erzeuger keine Vertragsfreiheit mehr. Am Ende steht ein Marktversagen mit ineffizienten Regulierungsmöglichkeiten.

Empfehlungen

Das EESC fordert die EU-Kommission auf, die Marktverzerrungen der Oligopole mit denen eines Monopols zu vergleichen und Korrekturen vorzunehmen. Im Grund greife das Prinzip der Selbstregulierung nicht mehr. Es sollten Gesetze für die Stärkung kleinere Marktteilnehmer für einen breiteren Wettbewerb formuliert werden. Die Gesetze sollen dabei nicht nur den Schutz des Wettbewerbs fokussieren, sondern den Staat als Ankläger für die wirtschaftlichen Interessen aller einsetzen.

Lesestoff:

Die Empfehlung finden Sie unter http://eescopinions.eesc.europa.eu/viewdoc.aspx?doc=ces/nat/nat571/en/ces1887-2012_00_00_tra_as_en.doc

roRo

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