EU-Milchquote unterschritten

Handel

Zu viel Milch in Dänemark, Niederlande und Zypern

Dänemark, die Niederlande und Zypern sind derzeit die einzigen Staaten, die mehr Milch produzieren, als ihnen über die Quote zusteht. Deren Superabgabe für die Milchüberlieferung beläuft sich rund 19 Millionen Euro, teilte die EU mit. Die Superabgaben für Überlieferungen sinken in den letzten Jahren. Im Wirtschaftsjahr 2008/2009 mussten Länder noch 99 Millionen Euro Überlieferungsstrafe zahlen, im Jahr davor sogar 340 Millionen. Nach Anhebung der Quote durch den Health Check lag Italien erstmals innerhalb der erlaubten Liefermenge. Die Länder haben zusammen die erlaubte Milchmenge um sieben Prozent unterschritten.

Vorschläge Milchmarkt im Dezember
Dacian Ciolos, EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, sagte angesichts der Zahlen: „Auch wenn diese Zahlen bestätigen, dass Italien es schließlich geschafft hat, seine Referenzmenge nicht zu überschreiten, wird das Quotenjahr 2009/10 nur wegen der besonders schwierigen Marktsituation in so vielen Mitgliedstaaten in Erinnerung bleiben. In der hochrangigen Arbeitsgruppe, die eigens zur Prüfung der Marktkrise eingerichtet wurde, haben wir die Situation sorgfältig geprüft, und ich bin zuversichtlich, dass die Vorschläge, die ich im Dezember vorlegen werde, es den Milcherzeugern ermöglichen werden, besser auf die Marktentwicklungen zu reagieren, und stabilere Rahmenbedingungen schaffen werden, da die Quotenregelung nunmehr im Jahr 2015 ausläuft.“

Kleine Überschreitungen
Insgesamt haben die drei Länder die Milchmenge nur um 70.000 Tonnen überschritten. Dänemark und die Neiderlande haben ihre Ländermenge um 0,4, Zypern seine um 0,3 Prozent überliefert. Die Strafzahlungen belaufen sich auf 13,03 Millionen Euro für Dänemark, 5,68 Mio. für die Niederlande und Zypern muss 125.000 Euro zusätzlich aufbringen.

Mehr Milch durch höhere Quote?
Die Rechnung mehr Milch durch höhere Quote ist zu einfach aufgestellt. Nur in zehn Mitgliedsländern, darunter auch Deutschland, haben die Milchlieferungen auch tatsächlich zugenommen. Im Saldo mit den anderen Ländern, lag die Milchmenge insgesamt um 0,6 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die EU führt das auf die schwierige Marktsituation der Milchbetriebe zurück. Vor allem in Osteuropa wurde zwei Prozent weniger Milch produziert. Nach Anwendung des Fettkorrekturkoeffizienten lagen in 15 Mitgliedsländern die angelieferte Milch sogar um 10 Prozent unter der Referenzmenge.

roRo

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