Euro-Bio: 10 Mio. ha und 20 Mrd. €
Handel
Europäischer Biomarkt wächst
Der europäische Bio-Markt ist auf Einzelhandelsebene 2010 wieder stärker gewachsen als in den Vorjahren. Er legte um 8 % auf 19,6 Milliarden Euro zu, so die gemeinsame Schätzung von AMI (Agrarmarkt Informations-Gesellschaft), FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) und ORC (Organic Research Centre).
Deutschland größter Biomarkt
Nach wie vor war Deutschland 2010 mit 6,02 Milliarden Euro Umsatz größter Bio-Markt in Europa. Frankreich hat mit einem Umsatz von 3,39 Milliarden Euro deutlich aufgeholt. Das Vereinigte Königreich belegte mit 2 Milliarden Euro den dritten Platz gefolgt von Italien mit 1,55 Milliarden Euro. Die höchsten Bio-Anteile am jeweiligen Gesamtlebensmittelmarkt konnten in Dänemark mit 7,2 %, Österreich (6,0 %) und der Schweiz (5,7 %) erzielt werden. Die Schweizer gaben im Durchschnitt 153 Euro pro Kopf und Jahr für Bio-Produkte aus, die Dänen 143 Euro und die Österreicher 118 Euro. Mit 74 Euro lag Deutschland im Mittelfeld. Im Gesamtdurchschnitt gaben die Bewohner der erfassten 32 europäischen Länder 28 Euro im Jahr 2010 für Bio-Produkte aus. Während die Belgier, Italiener, Österreicher, Schweden und Niederländer über 10 % mehr Geld für Bio-Produkte ausgaben, waren andere Länder immer noch von Rezession und Wirtschaftskrise betroffen. In Irland, im Vereinigten Königreich und in Norwegen sank der Bio-Umsatz jeweils einstellig im Vergleich zum Vorjahresumsatz.
Wachstum durch gutes Konsumklima
Im Vergleich zu den Vorjahren war 2010 das Konsumklima in vielen Ländern wieder
freundlicher, vor allem aber ist das Bewusstsein für die Ernährung und
Lebensmittelherkunft oft gestiegen. So werden in den meisten Ländern für 2011
noch höhere Wachstumsraten geschätzt.
Noch stärker als der Umsatz ist die Bio-Fläche gestiegen: Die europäischen
Landwirte haben 2010 auf mehr als 10 Mio. Hektar Bio-Produkte angebaut, das
waren 9 % mehr als 2009.
Somit wurden 2,1 % der europäischen Landwirtschaftsfläche ökologisch
bewirtschaftet, in der EU sind es sogar 5,1 Prozent. 41 % der europäischen
Bio-Fläche wurden für den Ackerbau genutzt, 45 % waren Grünland und auf 10 %
der Fläche wurden Dauerkulturen angebaut. Der Anteil der Grünlandfläche ist
schon seit Jahren im Bio-Landbau deutlich höher als im konventionellen Landbau,
da es auf extensiven Standorten besonders leicht ist, die Bewirtschaftungsform
zu ändern. Aber auch immer mehr Acker- und Dauerkulturflächen werden auf die
biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Bedeutendste Ackerfrucht war wie in
den Jahren zuvor Getreide mit 1,7 Mio. Hektar, an zweiter Stelle stand der
Grünfutteranbau mit 1,6 Mio. Hektar. Es folgten die Proteinpflanzen mit 230.000
Hektar, die Ölsaaten mit 188.000 Hektar und Gemüse mit 113.000 Hektar. Unter
den Dauerkulturen (insgesamt 984.000 Hektar), spielten Oliven (368.000 Hektar),
Wein (193.000 Hektar) und Nüsse (187.000 Hektar) die bedeutendste Rolle. Die Bio-Fläche
hat sich 2011 in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich entwickelt, dürfte
aber insgesamt weiter gestiegen sein.
AMI / roRo
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