Exporte folgen Handelsstrukturen

Handel

Großes Interesse am asiatischen Markt

Den größten Wachstumsschub für die Ernährungsindustrie bietet derzeit der Export. Mit einem Plus von 13,2 Prozent stach das Inlandswachstum von drei Prozent im ersten Halbjahr 2007 deutlich aus.

Konjunkturentwicklung

2006

Zu 2005

1. Halbjahr 2007

Zu 2006

Umsatz Inland

106,1 Mrd.

+ 1,8 %

54,6 Mrd.

+ 3,0 %

Umsatz Ausland

32,1 Mrd.

+ 9,1 %

16,3 Mrd.

+ 13,2 %

Auslandsanteil Umsatz

23,3 %

+ 1,2 %

23,0 %

+ 1,7 %

Preisentwicklung bei Lebensmittel

Erzeugerpreise LWS

+ 7,6 %

+ 9,7 %

Erzeugerpreise Ernährungsindustrie

+ 1,2 %

+ 2,4 %

Handelspreise Ausfuhr

+ 4,2 %

+ 6,8 %

Handelspreise Einfuhr

+ 2,4 %

+ 3,7 %

Preisindex Lebenshaltung

+ 1,7 %

+ 2,0 %

nach BVE

Exporte sind allerdings keine Selbstläufer. Eine Analyse für Rumänien und Bulgarien hat in diesem Jahr gezeigt, dass bei hohen Grundstückspreisen der Handel erst gar nicht investiert und das Exportinteresse auf geteilte Märkte stößt: Traditionelle Märkte mit Familienbetrieben, Straßenverkauf, nur geringem Innovationspotenzial und wenig Kaufkraft sind für den deutschen Export wenig attraktiv, teilte heute Dr. Sabine Eichner Lisboa, Pressesprecherin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) Herd-und-Hof.de auf Nachfrage mit. Handel braucht eine Handelsstruktur, Logistik, Mengenabnahmen und auch ein gewisses Maß an Qualitätssicherheit, damit im Falle des Falles nicht der deutsche Export Schaden nimmt, wenn Fleisch vor Ort vergammelt. Es gebe keine Patentlösung, wie die Produkte auf den Markt kommen. Das könne mit Hilfe einer Lebensmittelkette sein, die in dem Land investiert, das kann der Verkauf an einen lokalen Händler sein, aber auch ein Zwischenhändler, der die Ware nur importiert.
Der Binnenexport innerhalb der EU stellt mit 80 Prozent Anteil auch zukünftig den wichtigsten Teil. Auf der Anuga sind die asiatischen Länder im Fokus und gemeinsam mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium stellen beim BVE Unternehmen ihre Erfolgsstrategien vor. Da die asiatischen Länder über dynamische Märkte verfügen, stehen sie im Mittelpunkt. Aber auch der Nahe Osten, die Maghreb-Staaten und Südafrika seinen interessant, sagte Dr. Eichner Lisboa.
Das Interesse an Entwicklungsländern sei nicht so groß, weil diese Märkte nicht ausreichend über die notwendige Infrastruktur verfügen. Auch als Entwicklungshilfe lohne sich das nicht. Allerdings bauen Firmen vereinzelt mit dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit oder mit der GTZ (Gesellschaft für technische Zusammenarbeit) Projekte dazu auf.

Der Handel mit Asien
In der folgenden Tabelle sind die bedeutendsten Zahlen aus dem Handel mit Asien zusammengestellt.

ASEAN

Thailand

Singapore

Indonesien

China

Japan

Exporte

79,1
+ 28,86 %

58,04
+ 30,92 %

23,00
+ 8,7 %

28,5
+ 48,4 %

78,9
+ 39,1 %

362,3
+9,4%

Importe

1.345,5
+ 8,18 %

298,46
+ 2,12 %

11,85
- 8,8 %

597,8
+ 32,0 %

1.013,5
+ 10,2 %

24,9
+3,2%

Differenz

1.266,3

240,425

11,15

569,3

934,6

337,4

Die wichtigsten drei Exportgüter (im Vergleich zu 2005 in %)

Kaffee
6,478
+ 16,93

Kaffee
1,697
+ 19,59

Molkerei
3,5
+ 59,1

Molkerei
6,8
- 24,5

Bier
3,708
+ 43,89

Wein
26,346
+ 5,22

Spirituosen
4,342
+21,18

Spirituosen
1,474
+ 30,79

Bier
1,5
- 21,1

k.A.

Spirituosen
2,565
+ 40,00

Käse
25,952
- 11,71

Bier
3,714
+35,94

Bier
1,069
+ 64,46

Spirituosen
1,2
+ 19,8

k.A.

Käse
1,184
+ 121,39

Kaffee
7,319
- 13,53

nach BVE; Werte in Millionen Euro; Prozentangaben im Vergleich zu 2005; die Angaben zu Indonesien beziehen sich auf 2005/2004


Roland Krieg

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